Verlängern? Verkaufen? Gehen lassen? Bei diesen Bundesliga-Stars stehen Entscheidungen an

Von Stefan Petri / Patrik Eisenacher
FCB, FC Bayern München, Thomas Tuchel, Julian Nagelsmann, Joao Cancelo, Serge Gnabry, Sadio Mane, Joshua Kimmich, Leroy Sane, Josip Stanisic, Benjamin Pavard
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In nur sieben Wochen endet die Bundesliga-Saison und noch stehen viele Fragezeichen hinter Spielern mit auslaufenden Verträgen in diesem und nächstem Jahr. SPOX klärt auf: Von Raphaël Guerreiro und Marco Reus über Evan Ndicka und Dani Olmo bis Manuel Neuer und Lucas Hernandez: Welche Stars sollten bleiben, wer sollte wechseln?

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Auslaufende Verträge 2023: Diese Spieler sollen bleiben

  • Raphaël Guerreiro (BVB): Seit der 29-Jährige hauptsächlich in der Zentrale eingesetzt wird, blüht er richtig auf. Deshalb hat sich auch die Klub-Meinung zum Portugiesen geändert: Im Herbst standen die Zeichen noch auf Abschied, jetzt will der BVB angeblich für zwei weitere Jahre verlängern. Aber, verriet Guerreiro im Gespräch mit beIn Sports: "Eine Vertragsverlängerung? Im Moment hat der Klub noch kein Angebot gemacht."
  • Jonas Hector (1. FC Köln): Der 32-Jährige hat seine komplette Profikarriere bei den Geißböcken verbracht und darf selbst entscheiden, ob er noch ein Jahr dranhängt. Wenn es nach der Vereinsführung geht, hängt er noch ein Jahr dran: "Ich hoffe, dass er weitermacht", sagte Trainer Steffen Baumgart. "Und mein Gefühl ist, dass er mehr darüber nachdenkt weiterzumachen als aufzuhören." Sportchef Christian Keller erklärte, "dass wir für Jonas immer einen Platz bei uns im Kader haben".
  • Marco Reus (BVB): Der Kapitän will bleiben, das erklärte er öffentlich. Auch der BVB will seine Identifikationsfigur halten. Eine Entscheidung soll angeblich in Kürze fallen.
BVB, News und Gerüchte, Mats Hummels, Julien Duranville, Verdi, RB Leipzig
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Auslaufende Verträge 2023: Bei diesen Spielern ist alles offen

  • Mats Hummels (BVB): Durch die Verletzung von Nico Schlotterbeck wird der Routinier im anstehenden Liga-Endspurt wieder extrem wichtig, zuvor blieb ihm meist nur der Platz auf der Bank. Laut Ruhr Nachrichten will man Hummels bei der Entscheidung über seine Zukunft "so viel lange Leine wie möglich" lassen. Einerseits traue sich der Innenverteidiger noch das höchste Niveau zu, andererseits reize ihn auch die Auslandserfahrung abseits von Europa.
  • Rani Khedira (Union Berlin): Der 29-Jährige soll in der Premier League Interesse geweckt haben, ein Abschied schien durchaus wahrscheinlich. Die Vorzeichen haben sich jetzt aber geändert. "Jeder weiß, was er am anderen hat, daher schließe ich nicht aus, dass ich auch in der kommenden Saison noch hier spielen könnte. Es gab auf jeden Fall schon sehr gute Gespräche", sagte Khedira den Stuttgarter Nachrichten. Dabei sei die mögliche Qualifikation für die Champions League aber nicht entscheidend.
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Auslaufende Verträge 2023: Bei diesen Spielern ist alles offen

  • Lars Stindl (Gladbach): Beim Gladbacher Kapitän ist ein Abschied nach acht Jahren bei den Fohlen möglich. Der Klub will ihn halten, aber beim 34-Jährigen geht es nicht nur ums Sportliche, sondern "grundsätzlich um die Lebensplanung". Der KSC will den Ex-Jugendspieler gerne zurückholen, eine Entscheidung wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
  • Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen): Seit 2011 ist Bellarabi bei der Werkself, lediglich eine Saison wurde er ausgeliehen. Im Dezember zeichnete er drei mögliche Szenarien: "Ob es eine Verlängerung ist. Ob ich auf meinen Körper hören und sagen muss: Okay, in letzter Zeit waren es zu viele Verletzungen, ich muss etwas runterfahren. Oder ob ich noch etwas im Ausland finde."
  • Timo Horn (1. FC Köln): Ist beim Effzeh nur noch Nummer zwei hinter Marvin Schwäbe und müsste sein Gehalt bei einer Verlängerung deutlich reduzieren. "Timo ist ein sehr wichtiger Spieler", betont Trainer Steffen Baumgart: "Das ändert aber nichts daran, dass noch keine Entscheidung getroffen ist - in keinster Weise. Es gibt nichts zu verkünden, auch keine Tendenz."
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Auslaufende Verträge 2023: Diese Spieler sind so gut wie weg

  • Evan Ndicka (Eintracht Frankfurt): Laut Bild hat die Eintracht das Angebot an den Verteidiger Ende März zurückgezogen. Zuvor war lange verhandelt worden, aber der Franzose bevorzugt wohl einen Wechsel. Der FC Liverpool soll Interesse haben, im Februar wurde sogar der FC Barcelona gehandelt.
  • Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt): Auch bei Kamada soll die SGE laut Sport1 ihr Angebot zur Verlängerung wegen des Zögerns des Spielers zurückgezogen haben. Der BVB wurde lange Zeit als neuer Klub des offensiven Mittelfeldspielers gehandelt. Kamada zieht es aber laut Medienberichten jedoch eher nach Spanien oder England.
  • Ellyes Skhiri (1. FC Köln): Hoffnung auf einen Verbleib? "Die sehe ich nicht", sagt Geschäftsführer Christian Keller. Der Tunesier will regelmäßig international spielen, an Interessenten soll es nicht mangeln (BVB, Frankfurt).
  • Simon Terodde (Schalke 04): Trifft in der Bundesliga deutlich seltener als zuvor in Liga zwei (bisher nur drei Tore). Nun gab Schalke bekannt, dass der Stürmer den Verein im Sommer verlassen wird.
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Auslaufende Verträge 2024: Ein Abschied im Sommer 2023 ist (fast) ausgeschlossen

  • Manuel Neuer (FC Bayern): Nach seiner schweren Verletzung und der Verpflichtung von Yann Sommer schossen bereits die Spekulationen ins Kraut: War es das für Neuer bei den Bayern - und in der Nationalmannschaft? Davon ist aber keine Rede, sowohl die Bayern als auch Bundestrainer Hansi Flick stärkten Neuer öffentlich den Rücken. Jetzt ist auch Julian Nagelsmann weg, wobei der neue Torwarttrainer Michael Rechner bleiben wird. Neuer dürfte in der kommenden Saison in München zum ersten Mal gleichwertige Konkurrenz haben, vom Hof jagen wird man ihn aber nicht. Da müsste er schon selbst auf einen Abschied drängen.
FC Bayern München, FCB, Noten, Einzelkritiken, Bewertungen, Hinrunde
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Auslaufende Verträge 2024: Diese Spieler sollen bleiben

  • Lucas Hernández (FC Bayern): Ist nach seinem Kreuzbandriss seit einigen Wochen wieder im Lauftraining, er selbst hofft noch auf ein Comeback in der laufenden Saison. Ein Abschied im Sommer ist kein Thema, die Bayern wollen mit dem Franzosen verlängern. Laut kicker soll so auch ein Zeichen im Umgang mit verletzten Spielern gesetzt werden.
  • Emre Can (BVB): Der mittlerweile 29-Jährige läuft seit 2020 für den BVB auf und kostete damals eine Ablöse von 25 Millionen Euro von Juventus. Lange Zeit konnte er dieser Summer nicht gerecht werden. Doch seit der Rückrunde ist Can Stammspieler und ein Grund für den Aufschwung des BVB. Das brachte ihm auch seine erste Nominierung für die Nationalmannschaft seit 2021 ein - und er wurde auch zu einem der wenigen deutschen Gewinner der letzten Länderspielpause. Macht Can weiter so, könnte ihm eine Verlängerung ins Haus stehen, wie die Bild berichtet.
  • Marius Wolf (BVB): Wie Can steht Wolf symbolisch für die starke Rückrunde der Dortmunder. Seit 2018 war der heute 27-Jährige allerdings ein Flop, wurde deshalb zur Hertha und nach Köln verliehen. Wie Can wurde er kürzlich auch zum DFB berufen und wusste zu überzeugen.
Marvin Ducksch hat bei Werder Bremen für Wirbel gesorgt.
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Auslaufende Verträge 2024: Diese Spieler sollen verlängern

  • Marvin Ducksch (Werder Bremen): In der Hinrunde hakte es etwas beim gebürtigen Dortmunder, doch in der Rückrunde gelangen ihm bereits fünf Treffer. Laut der Bild haben seine Leistungen nun den FC Turin auf den Plan gerufen. Seine Ausstiegsklausel liegt demnach bei 7,5 Millionen Euro.
  • Felix Nmecha (VfL Wolfsburg): Der 22-Jährige kam 2021 ablösefrei von Manchester City und wurde beim VfL zum deutschen Nationalspieler. Auch seinen Marktwert vervielfachte der gebürtige Hamburger in Wolfsburg. Laut der WAZ winkt ihm nun eine Verlängerung mit saftiger Gehaltserhöhung.
  • Koen Casteels (VfL Wolfsburg): Schon seit acht Jahren steht der Belgier in Wolfsburg unter Vertrag, zuletzt verlängerte er Ende 2019. Für sein Nationalteam durfte er kürzlich sogar gegen Deutschland das Tor hüten, weil die eigentliche Nummer 1 Thibault Courtois verletzt fehlte. Der kicker berichtete, dass der VfL gerne erneut mit Casteels verlängern möchte.
  • Jonathan Burkardt (Mainz 05): Laut der Bild arbeitet Mainz an einer Verlängerung des Vertrages mit dem Spieler aus der eigenen Jugend. Aktuell fehlt der 22-Jährige wegen einer Knieverletzung. In der vergangen Saison war sein Stern aufgegangen.
BVB, Borussia Dortmund, Julian Brandt, Marco Reus, Mats Hummels, MLS
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Auslaufende Verträge 2024: Bei diesen Spielern ist alles offen

  • Benjamin Pavard (FC Bayern): Bei Pavard geht es hin hin her. Erst standen die Zeichen auf Abschied, weil er auf der ungeliebten Rechtsverteidiger-Position ran musste, dann stellte Julian Nagelsmann auf Dreierkette um und alle hatten sich wieder lieb. Was Thomas Tuchel mittelfristig plant, muss sich erst noch zeigen. Die Bayern wollen verlängern, Pavard aber erst im Sommer entscheiden.
  • Julian Brandt (BVB): Der mittlerweile 26-Jährige kam vor vier Jahren aus Leverkusen zum BVB. In dieser Rückrunde brillierte der gebürtige Bremer und wäre ohne seinen Muskelfaserriss sicher wieder bei der Nationalmannschaft dabei gewesen. Doch BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl wird nicht vergessen haben, dass Brandt auch immer wieder schwache Phasen hat. Ablösefrei möchte man den 26-Jährigen aber sicher nicht gehen lassen.
  • Florian Neuhaus (Gladbach): Im Dezember 2022 berichtete Sportdirektor Roland Virkus der Bild: "Klar, da sind wir in Gesprächen. Der Prozess ist angestoßen." Doch seitdem gab es nichts zu verkünden.
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Auslaufende Verträge 2024: Bei diesen Spielern ist alles offen

  • Philipp Lienhart (SC Freiburg): Der bei Real Madrid ausgebildete Österreicher offenbarte nun der Sportbild: "Ich weiß, dass meine Profi-Karriere begrenzt ist. Deswegen mache ich mir schon Gedanken, ob jetzt der Punkt da ist, vielleicht etwas anderes zu machen." Wenn sich der SCF für die Champions League qualifizieren sollte, würde der 26-Jährige wohl gerne bleiben wollen. Falls das nicht der Fall wäre und ein großer Klub anklopft, wäre Lienhart bereit zu gehen. Eine Ablösesumme um die 20 Millionen Euro könnte drin sein.
  • Lukas Klostermann (RB Leipzig): Einst galt der Verteidiger als riesiges Talent, doch in dieser Saison hatte der 26-Jährige mit einem Syndesmoseband-Anriss zu kämpfen. Seitdem kommt er nur selten zum Einsatz. Vieles hängt davon ab, wie der neue Sportdirektor Max Eberl die Lage bewertet.
  • Sven Ulreich (FC Bayern): Nach der Verpflichtung von Yann Sommer ist der 34-Jährige, der seinen Vertrag erst im November verlängert hatte, bei den Bayern nur noch Nummer drei. Er gilt als unkompliziert und könnte auch als Nummer drei bleiben, wenn die Bayern niemandem aus der Amateur-Mannschaft den Sprung zutrauen. Bisher gab es aber zumindest hier und da noch ein paar Einsätze ...
Dani Olmo, RB Leipzig
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Auslaufende Verträge 2024: Bei diesen Spielern ist ein Verkauf wahrscheinlich

  • Dani Olmo (RB Leipzig): Für stolze 29 Millionen Euro kam der spanische Nationalspieler vor drei Jahren aus Zagreb. Ausgebildet wurde Olmo einst beim FC Barcelona, deshalb gibt es regelmäßig Gerüchte um eine Rückkehr. Doch Sportdirektor Max Eberl sagte der Bild kürzlich: "Wir haben in den letzten Wochen viele gute Gespräche mit Dani und seinem Management geführt. Die Gespräche waren geprägt von einem hohen Maß an Respekt und Offenheit."
  • Djibril Sow (Eintracht Frankfurt): Beim Schweizer Nationalspieler sieht alles nach Trennung aus, berichtet Sky - obwohl Sow unter Trainer Oliver Glasner immer spielt und die Mannschaft das Champions-League-Achtelfinale erreichte. Vor vier Jahren kam Sow für zehn Millionen Euro von den Young Boys Bern, nun soll sich die Ablöse mindestens verdoppeln.
  • Dodi Lukebakio (Hertha BSC): In der belgischen Nationalmannschaft setzt Neu-Trainer Domenico Tedesco auf den 25-Jährigen, bei der Hertha gelangen ihm bereits zehn Bundesliga-Tore in dieser Saison. Interessiert sein sollen der FC Sevilla und die PSV Einhdoven. 2019 ließ sich die Hertha Lukebakio 20 Millionen Euro kosten.
  • Kerem Demirbay (Bayer Leverkusen): 32 Millionen Euro - ja, so viel überwies Leverkusen im Jahr 2019 tatsächlich für Demirbay nach Hoffenheim. Ein Wechsel scheint wahrscheinlich, Interesse haben wohl die AS Rom und Hertha BSC.
Nico Schulz, Borussia Dortmund
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Auslaufende Verträge 2024: Diese Spieler sollen unbedingt weg

  • Nico Schulz (BVB): 25,5 Millionen Euro ließ sich der BVB einst die Dienste von Schulz kosten, doch dieser wird letztlich als Flop enden. Der gebürtige Berliner konnte beim BVB nie konstant überzeigen. Trainer Edin Terzic hat den mittlerweile 30-Jährigen in dieser Saison komplett ausgemustert, keine einzige Minute durfte Schulz spielen. Mögliche Abnehmer könnten aus der Serie A kommen: Atalanta Bergamo und Lazio Rom sollen immer wieder interessiert gewesen sein.
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