Zwei Champions-League-Sieger inklusive: Die besten BVB-Jugendspieler seit 2000

Von Daniel Buse
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In Dortmund stehen regelmäßig Spieler auf dem Platz, die schon in der Jugend Schwarz-Gelb trugen. Hier kommen die besten BVB-Jugendspieler seit 2000.

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Eine erfolgreiche Jugendarbeit wollen fast alle Fußballklubs vorweisen können. Die Identifikation mit der Mannschaft ist einfach größer, wenn einer aus den eigenen Reihen den Durchbruch in der Ersten schafft. Und außerdem bietet eine erfolgreiche Jugendarbeit auch die Möglichkeit, gute Geschäfte zu machen, wenn der Star aus dem eigenen Klub später für viel Geld weiterverkauft werden kann.

Borussia Dortmund macht erfolgreiche Jugendarbeit. Im Laufe der Jahre gelangten zahlreiche Talente nach ganz oben - ganz egal, ob beim BVB selbst oder bei anderen Klubs. Hier kommen die besten Jugendspieler, die schon für den schwarz-gelben Nachwuchs über längere Zeit kickten (Jadon Sancho fällt deshalb heraus), nach 2000 ihren Durchbruch schafften und später Großes leisteten. Es zählt dabei nicht, wie gut der Kicker in der BVB-Jugend war, sondern wie seine Karriere später verlaufen ist.

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10. Chris Führich

in der BVB-Jugend:2013 - 2015
Karriere:67 Bundesliga-Spiele, für DFB-Team nominiert

Chris Führich zählt zu den Entdeckungen der laufenden Bundesliga-Saison: Sieben Scorerpunkte hat er in sieben Partien des VfB Stuttgart gesammelt - und sich damit eine Nominierung durch Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann verdient.

In der Jugend lief es für den 25-Jährigen beim BVB aber nicht nach Plan. Er kam vom FC Schalke 04 nach Dortmund, ging aber noch während der B-Jugend-Meistersaison 2014/15 zum VfL Bochum. Über die Oberhausen-Jugend, den 1. FC Köln, Dortmunds Zweite und Paderborn landete er schließlich beim VfB Stuttgart, weil ihn dort Sven Mislintat noch aus seiner BVB-Zeit kannte. Mittlerweile hat er seinen Marktwert auf vier Millionen Euro gesteigert - und es könnte noch deutlich mehr werden. Eine Entwicklung, die während seiner BVB-Jahre niemand vorausahnen konnte.

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9. Youssoufa Moukoko

in der BVB-Jugend:2016 - 2020
Karriere:60 Bundesliga-Spiele, zwei A-Länderspiele, WM-Teilnehmer 2022

Youssoufa Moukoko ist mit Sicherheit der bekannteste BVB-Jugendspieler der vergangenen Jahre. In seinen Altersklassen schoss der Stürmer, der vom FC St. Pauli kam, alles kurz und klein und stellte nicht nur im Juniorenbereich Rekorde auf. Er wurde auch zum jüngsten Bundesliga- und Champions-League-Spieler, auch zum jüngsten Bundesliga-Torschützen.

Für den immer noch erst 18-Jährigen läuft es im Profibereich erwartungsgemäß etwas schlechter als noch in der B- oder A-Jugend. Moukoko verlängerte seinen Vertrag beim BVB langfristig bis 2026, ist aktuell aber nur Ersatzmann bei den Schwarz-Gelben.

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8. Giovanni Reyna

in der BVB-Jugend:2019 - 2020
Karriere:80 Bundesliga-Spiele, DFB-Pokal-Sieger 2021, 20 Länderspiele, WM-Teilnehmer 2022

Mit 16 Jahren wechselte der Amerikaner in die Jugend des BVB. Dort überzeugte er und wurde deshalb schnell in die erste Mannschaft hochgezogen. Seine herausragenden Anlagen hat Reyna schon oft unter Beweis gestellt - allerdings war er fast ebenso oft verletzt.

Der Offensivspieler ist das neue Gesicht des US-Teams, auch wenn es während der WM in Katar Ärger mit dem Nationaltrainer gab. Für die Dortmunder ist der 20-jährige Reyna einer der wertvollsten, weil verheißungsvollsten Spieler, dessen Verkauf einen ordentlichen Gewinn abwerfen dürfte.

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7. Kevin Großkreutz

in der BVB-Jugend:1999 - 2002
Karriere:186 Bundesliga-Spiele, Deutscher Meister 2011 und 2012, DFB-Pokal-Sieger 2012, 6 A-Länderspiele, Weltmeister 2014

Der Dortmunder Junge schlechthin. Bereits als Kind und Jugendlicher stand Großkreutz selbst auf der Südtribüne und feuerte den BVB an. In der Jugend genau wie Marco Reus mit dem Umweg über Rot Weiss Ahlen, bevor es zurück in seine Heimatstadt ging.

Er wurde während einer der erfolgreichsten Phasen der Vereinsgeschichte zur Identifikationsfigur für die schwarz-gelben Anhänger und sorgte mit seinem unermüdlichen Einsatz dafür, dass er sogar mit zur WM 2014 nach Brasilien durfte.

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6. Marcel Schmelzer

in der BVB-Jugend:2005 - 2007
Karriere:258 Bundesliga-Spiele, Deutscher Meister 2011 und 2012, DFB-Pokal-Sieger 2012, 2017 und 2021, 16 A-Länderspiele

In der Jugend wechselte Schmelzer aus Magdeburg zum BVB - und verbrachte dort seine komplette Profi-Karriere. Der Linksverteidiger lernte von Dortmunds Legende Dede sein Fach und löste den Brasilianer schließlich ab.

Viele Jahre lang war Schmelzer links hinten gesetzt und wurde sogar zum Kapitän der Borussia bestimmt. Zum Karriereende hin war er länger verletzt und wurde schließlich nicht mehr berücksichtigt.

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5. Christian Pulisic

in der BVB-Jugend:2015 - 2016
Karriere:98 Premier-League-Spiele, 90 Bundesliga-Spiele, Champions-League-Sieger 2021, 62 A-Länderspiele, WM-Teilnehmer 2022, dreifacher Fußballer des Jahres in den USA

Pulisic kam genau wie Giovanni Reyna mit 16 Jahren aus den USA nach Dortmund. Und genau wie Reyna brauchte er nicht lange, um seinen Weg in die erste Mannschaft zu finden.

Die Leistungen in Schwarz-Gelb waren sehr gut, sodass der BVB Anfang 2019 ein Angebot des FC Chelsea über 64 Millionen Euro für den damals 20-Jährigen bekam - und es nicht ablehnte.

In der Premier League lief es für Pulisic aber nicht wie gewünscht, auch wenn für ihn der CL-Sieg 2021 herausgesprungen ist. Mittlerweile ist der Flügelspieler in der Serie A bei Milan gelandet, wo er aktuell aufblüht.

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4. Nuri Sahin

in der BVB-Jugend:2001 - 2005
Karriere:259 Bundesliga-Spiele, Deutscher Meister 2011, DFB-Pokal-Sieger 2017, Spanischer Meister 2012, 52 A-Länderspiele

Beim BVB-Gewinn des Meistertitels 2002 jubelte Nuri Sahin noch als Balljunge im Dortmunder Stadion. Neun Jahre später war er eine der wichtigsten Figuren, als die Borussen erneut die Schale in die Höhe recken durften.

Der Spielmacher verabschiedete sich zu Real Madrid, wo es für ihn nicht gut lief. Er kehrte schließlich 2013 nach Dortmund zurück, wo er noch weitere fünfeinhalb Jahre blieb. An das Niveau der Meistersaison 2010/11 kam er allerdings nicht wieder heran.

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3. Mario Götze

in der BVB-Jugend:2001 - 2010
Karriere:269 Bundesliga-Spiele, Deutscher Meister 2011, 2012, 2014, 2015, 2016, DFB-Pokal-Sieger 2012, 2014, 2016, 2017, 66 A-Länderspiele, Weltmeister 2014

Mit neun Jahren ging Mario Götze zu Borussia Dortmund und durchlief alle Jugendmannschaften. Mit 18 schaffte er seinen Durchbruch und steuerte 21 Scorerpunkte zum Gewinn der Meisterschaft in der Saison 2010/11 bei. Der Dribbler wurde schnell zum Liebling des Dortmunder Publikums, weil er auch in den Folgejahren glänzte und lieferte.

Danach entschied er sich für einen Wechsel zum FC Bayern, bei dem es für ihn nicht so klappte, wie er sich das vorgestellt hatte. Es folgte die Rückkehr nach Dortmund, doch auch dort tat er sich - auch wegen einer langwierigen Krankheit - deutlich schwerer als noch in seinen Anfangsjahren.

Im Nationaltrikot mit vielen Einsätzen - und natürlich mit dem entscheidenden Tor im Finale der WM 2014, das Deutschland den WM-Titel brachte.

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2. Antonio Rüdiger

in der BVB-Jugend:2008 - 2011
Karriere:133 Premier-League-Spiele, 66 Bundesliga-Spiele, 56 Serie-A-Spiele, 42 LaLiga-Spiele, Champions-League-Sieger 2021, Europa-League-Sieger 2019, 62 A-Länderspiele

In vier der fünf großen europäischen Ligen hat Antonio Rüdiger bereits gespielt - und beim BVB in der Jugend einige Jahre gekickt. Der Abwehrspieler kam 2008 aus seiner Heimatstadt Berlin zum BVB, für den auch schon sein Halbbruder und Berater Sahr Senesie aufgelaufen war.

In der A-Jugend wechselte Rüdiger allerdings zum VfB Stuttgart, bei dem er schließlich seinen Durchbruch schaffte. Über die Roma landete er beim FC Chelsea, mit dem er die Champions League und die Europa League gewann. Seit dem Sommer 2022 spielt er für Real Madrid, das sich seine Dienste ablösefrei sicherte.

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1. Marco Reus

in der BVB-Jugend:1995 - 2005
Karriere:370 Bundesliga-Spiele, DFB-Pokal-Sieger 2017 und 2021, 48 A-Länderspiele, Fußballer des Jahres 2012 und 2019

"Zu klein und zu schmächtig" lautete das Urteil der BVB-Jugendtrainer - und deshalb musste Marco Reus nach zehn Jahren im schwarz-gelben Nachwuchs den Klub in der B-Jugend verlassen. In Ahlen entwickelte er sich weiter, in Gladbach wurde er dann zum Star - und deshalb holte ihn der BVB 2012 zurück.

Reus zeigte über Jahre in Dortmund konstant gute Leistungen - wenn er fit war. Denn Verletzungen verhinderten zahlreiche Turnierteilnahmen des Offensivspielers, der zweimal Deutschlands Fußballer des Jahres wurde.

Reus durfte bis zum Sommer die Borussia als Kapitän auf das Feld führen. Mit 164 Toren und 123 Vorlagen ist er eine Klub-Legende, auch wenn er mit dem BVB "nur" zweimal Pokalsieger wurde.

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