Rechtsstreit beigelegt: Manuel Riemann zurück beim VfL Bochum

Von Tobias Empl
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© getty

Manuel Riemann und der VfL Bochum haben sich außergerichtlich geeinigt. Der 36-jährige Torhüter darf ab sofort wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.

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Es tut sich was beim VfL Bochum: Mit Dieter Hecking ist nicht nur ein neuer Trainer im Amt, nun kommt es auch noch zu einer überraschenden Personalentscheidung. Der Verein gab bekannt, dass Torhüter Manuel Riemann am Montag ins Mannschaftstraining zurückkehren wird.

Riemann war in der vergangenen Saison kurz vor den Relegationsspielen gegen Fortuna Düsseldorf wegen "unüberbrückbarer unterschiedlicher Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen" aus dem Kader gestrichen worden. Seitdem hatte er nicht mehr am Mannschaftstraining teilnehmen dürfen, sondern sollte nur noch mit der U21 oder individuell trainieren. Dies hatte der 36-Jährige nicht akzeptiert und war gegen die Entscheidung gerichtlich vorgegangen.

VfL Bochum wollte weitere Unruhe vermeiden

Der für diesen Dienstag angesetzte Termin vor dem Arbeitsgericht wurde jedoch gestrichen. Wie die Bild berichtet, hatte sich angedeutet, dass Riemann wohl Recht bekommen hätte. Daher habe es beim VfL Bochum schon länger interne Diskussionen darüber gegeben, ob man einer gerichtlichen Entscheidung nicht besser zuvorkommen wolle. Nun war offenbar auch das zunächst skeptische VfL-Präsidium davon überzeugt, diesen Schritt zu gehen.

"Es ging auch darum, in der aktuell sportlich schwierigen Phase, weitere Unruhe zu vermeiden, die ein öffentlicher Gerichtsprozess nach sich gezogen hätte", sagte VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig. Die Bedingungen für die Reintegration seien gemeinsam besprochen worden. In der Pressemitteilung bekräftigte der VfL außerdem, dass es "entgegen teilweise kursierender Gerüchte zu keinem Zeitpunkt zu Handgreiflichkeiten gekommen" sei. Weiter ins Detail ging der Klub nicht. Beide Parteien hätten sich "darauf verständigt, sich nicht weiter zur Sache zu äußern".

Dieter Hecking über Manuel Riemann: "Das Thema habe ich geerbt"

Der neue VfL-Trainer Dieter Hecking hatte sich zuletzt im Doppelpass zurückhaltend geäußert. "Das Thema habe ich geerbt. Der Verein muss die beste Lösung finden. Ich bin Angestellter, werde es mittragen", sagte Hecking.

In den kommenden Wochen wird der Trainer sich auch mit der Frage beschäftigen müssen, ob der langjährige Leistungsträger nicht nur ins Training zurückkehrt, sondern auch wieder in der Bundesliga zwischen den Pfosten stehen wird. Sommerneuzugang Patrick Drewes hat mit 30 Gegentoren bisher die meisten aller Bundesliga-Torhüter kassiert.

Riemann steht beim VfL Bochum bereits seit 2015 unter Vertrag. Er hat für den Verein 290 Spiele bestritten und sich einen Ruf als "Elfmeter-Killer" erarbeitet. Auch selbst trat er einmal in einem Bundesligaspiel vom Punkt an, als erster Torhüter seit Jörg Butt.