"Wenn Sie Aleks nach dem Tor gesehen haben ...": Pavlovic machte das Joao-Palhinha-Spiel zu seinem eigenen

Von Nino Duit
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Mitschuld am Gegentor, traumhafter Ausgleich und danach viel Lob: Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern München stand beim Topspiel im Fokus.

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Man hätte durchaus annehmen können, dass das Topspiel des FC Bayern München gegen Bayer Leverkusen zum ersten Joao-Palhinha-Spiel wird. Genau für solche Duelle mit hochklassigen Gegnern wurde die defensivstarke, erfahrene Holding Six schließlich im Sommer für 51 Millionen Euro vom FC Fulham als zusätzliches stabilisierendes Element verpflichtet. Für Trainer Vincent Kompany war aber auch dieses Topspiel ein Aleksandar-Pavlovic-Spiel.

In sechs der bisherigen sieben Pflichtspiele begann Pavlovic statt Palhinha neben dem unumstritten gesetzten Joshua Kimmich auf der Doppelsechs. Die einzige Ausnahme war das 6:1 gegen Holstein Kiel. Als das 20-jährige Eigengewächs angeschlagen passen musste, wie er später enthüllte. Insgesamt stand Palhinha erst 139 Minuten auf dem Platz, Pavlovic kommt dagegen auf 491.

Ausgerechnet im vermeintlich ersten Joao-Palhinha-Spiel gegen Leverkusen zeigte Pavlovic seinen bis dato auffälligsten Auftritt dieser Saison. Erst verschuldete er mit einem unnötigen Fehlpass den Eckball, der zum Rückstand führte. Dann traf er mit einem traumhaften Distanzschuss aus etwa 25 Metern zum Ausgleich. Ansonsten präsentierte er sich gewohnt passsicher und lief mit 13,4 Kilometern mehr als alle anderen eingesetzten Spieler.

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FC Bayern: Manuel Neuer spricht Pavlovic von Schuld am Gegentor frei

"Er hat super gespielt und sich dann auch noch belohnt mit dem Tor", lobte Sportdirektor Christoph Freund. "Ein sehr selbstbewusster Spieler mit seinen jungen Jahren, will immer den Ball." Kapitän Manuel Neuer befand: "Er ist auf einem sehr guten Weg, spielt sensationell guten Fußball, liest das Spiel, ist immer anspielbar und traut sich viel."

Schuld am Gegentor wollte Neuer seinem Kollegen keine geben. "Für mich gehört das nicht zur Entstehung des Tores dazu. Das kann irgendein Eckball sein", sagte Neuer. Laut Pavlovic sei der Ball unmittelbar vor dem Fehlpass "blöd aufgehoppelt". Statt sich zu ärgern, trieb er lieber seine Kollegen mit Handbewegungen nach vorne. "Ich habe direkt versucht, die Mannschaft zu motivieren", sagte Pavlovic.

Wohl auch wegen seines vorherigen Lapsus bejubelte er sein traumhaftes Ausgleichstor acht Minuten später umso emotionaler. Verweis auf das Logo des FC Bayern inklusive. Seit dem Alter von sieben Jahren spielt er für den Klub. "Wenn Sie Aleks nach dem Tor gesehen haben, wie er seine Mitspieler nochmal nach vorne motiviert hat: Das zeichnet ihn aus", lobte der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen. "Er ist ein super junger Spieler und hat dieses Selbstbewusstsein."

Palhinha musste all das von der Bank aus mitansehen. Wie es mit dem 29-jährigen Portugiesen weitergeht? "Wir werden ihn brauchen, wir werden ihn brauchen", betonte Sportvorstand Max Eberl mantraartig. "Crunch-Time in den Wettbewerben ist März, April, Mai." Bleibt Pavlovic derart in Form, wird Kompany aber wohl gerade in der Crunch-Time nicht auf ihn verzichten wollen.