DFB-Team: Darum sind die Debatten um Joshua Kimmich in der Nationalelf übertrieben

Falko Blöding
20. Juni 202308:51
SPOXgetty
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Kein Top-Stürmer, keine eingespielte Formation, keine sattelfeste Abwehr. Aber klar, das Problem der Nationalmannschaft ist Joshua Kimmich.

Bei der DFB-Elf grüßt mal wieder das Murmeltier in Form einer Debatte, die am eigentlichen Thema komplett vorbeigeht. Im Mittelpunkt steht Joshua Kimmich, dessen Qualitäten als Fußballer und als Leader von Ex-Nationalspielern, die heute als Experten gelten (wollen), zerpflückt werden. Dass die Nationalmannschaft ein Jahr vor der EM-Endrunde im eigenen Land in alarmierendem Zustand ist, ist unstrittig. Dass Kimmich daran aber einen maßgeblichen Anteil haben soll, ist Blödsinn.

Gegen den 28-Jährigen läuft aktuell eine Kampagne aus dem Baukasten. Des Deutschen liebstes Kind spielt mies, also wird vorzugsweise der Star aus der Mittelfeldzentrale nieder gemacht. Michael Ballack war "der ewige Zweite", mit dem man eh keinen großen Titel gewinnen kann. Bastian Schweinsteiger wurde als "Chefchen" tituliert und Toni Kroos, mittlerweile fünfmaliger Champions-League-Sieger, als "Querpass-Toni" abgestempelt. Diese Liste ließe sich gewiss noch weiterführen.

Wie die Debatten um oben genannte Spieler ist auch jene um Joshua Kimmich im Moment fehl am Platze. Die Elf des mittlerweile überfordert wirkenden Hansi Flick spielt nicht wegen des 28-Jährigen miserabel sondern trotz ihm.

Kimmich ist ein herausragender Spieler. Pep Guardiola war von ihm in jungen Jahren beim FC Bayern begeistert, und er ist es heute auch noch. Selbiges gilt für Barcelonas aktuellen Trainer Xavi. Die Mittelfeldlegende flirtete öffentlich mit dem 28-Jährigen und holte sich dafür am Wochenende einen Rüffel von FCB-Boss Herbert Hainer ab.

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