Natürlich darf Hansi Flick die DFB-Elf nicht bei der Heim-EM 2024 betreuen. Es fehlt komplett die Fantasie, wie er den Turnaround schaffen soll. Aber die Probleme beim DFB liegen viel tiefer. Ein Kommentar.
Man kann den Spielern des DFB-Teams sicher nicht vorwerfen, die Lage nach dem desolaten 1:4 gegen Japan beschönigt zu haben. "Die Japaner waren klar besser und uns in allen Belangen überlegen", sagte der neue Kapitän Ilkay Gündogan etwa. Zudem konstatierte der Neuzugang des FC Barcelona, dass "wir spielerisch mit solchen Mannschaften nicht auf Augenhöhe sind." Irgendwann lägen Anspruch und Wirklichkeit so weit voneinander entfernt, dass man akzeptieren müsse, dass man gerade nicht gut genug sei.
Trainer Hansi Flick meinte in seinem sehr ratlos wirkenden Interview bei RTL unmittelbar nach dem Spiel, dass die Japaner alle "top ausgebildet" seien und die Basics drauf hätten. Thomas Müller ordnete die Japaner in die "Top 10 oder Top 15 der Welt" ein - und Deutschland eben nicht.
In der Form von Samstag hätte das DFB-Team wohl sogar Schwierigkeiten, San Marino oder Gibraltar zu dominieren. Aber: Ao Tanaka, der Schütze des letzten Tores, spielt bei Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga. Bei allem Respekt für Tanaka und die 2. Bundesliga: Wenn ein Zweitliga-Mittelfeldspieler besser ausgebildet und näher an der Weltspitze sein soll als durch die Champions League gestählte Spieler wie Antonio Rüdiger, Joshua Kimmich, Robin Gosens oder Niklas Süle, dann Gute Nacht, Deutschland!