Der 36-jährige Texaner plant nach Informationen des amerikanischen Fachmagzins "VeloNews" für 2009 ein Comeback und will in der kommenden Saison fur den kasachischen Rennstall fünf Rennen - darunter die Tour de France - bestreiten.
Astana freut sich schon
Sein früherer Teamchef und Mentor Johan Bruyneel, jetzt Manager der Andreas Klöden-Mannschaft Astana, würde Armstrong wahrscheinlich mit Kusshand nehmen, obwohl noch kein direkter Kontakt zustande gekommen sein soll und sich Armstrong noch nicht direkt äußerte.
"Das Gerücht kam vor etwa drei Wochen auf. Soweit ich weiß, will Lance in der kommenden Saison nur Cross- oder Mountainbike-Rennen fahren. Aber wenn es eine Möglichkeit gäbe, ihn zu verpflichten, würden wir natürlich darüber nachdenken. Er wäre willkommen. Johan und Lance stehen zwar immer locker in Verbindung, in letzter Zeit hatten sie aber keinen Kontakt", sagte Astana-Sprecher Philippe Maertens.
Das von der kasachischen Industrie unterstützte Team war in diesem Jahr wegen seiner Doping-Vergangenheit nicht zur Tour zugelassen worden.
Anmeldung bei der Anti-Doping-Agentur
Ein Indiz der Ernsthaftigkeit der Comeback-Pläne des siebenfachen Tour-Rekordsiegers könnte seine Anmeldung im Pool der US-Anti-Doping-Agentur sein.
Das ist die Voraussetzung für die Aufnahme des Rennbetriebes. Armstrong sei in das Testprogramm für Kontrollen außerhalb des Wettkampfes aufgenommen worden, bestätigte Erin Hannan, eine Sprecherin der Anti-Doping-Agentur.
"VeloNews" meldete, dass der Tour-Rekordsieger seine Blutwerte im Internet veröffentlichen werde, "um totale Transparenz zu gewährleisten und zu zeigen, dass er ein sauberer Athlet ist".
Der angeblich Comeback-Willige, der während und nach seiner Karriere immer wieder mit Doping in Verbindung gebracht wurde und deshalb zahlreiche Prozesse führte, beendete im August ein 160 Kilometer-Mountainbike-Rennen in den Rocky Mountains als Zweiter.
Teilnahme am New-York-Marathon
Davor tat sich Armstrong, dem Reporter der französischen Sportzeitung "L'Equipe" vor drei Jahren durch eine nachträglich vorgenommene Urin-Analyse aus dem Jahr 1999 EPO-Doping nachgewiesen hatten, zweimal beim New York Marathon hervor.
Durch seine Anmeldung im Anti-Doping-Pool könnte Armstrong, der 1996 an Hodenkrebs erkrankte und geheilt wurde, ab 1. Februar 2009 internationale Rennen bestreiten.
Die Tour of California, die laut "VeloNews" neben der Frankreich-Rundfahrt, Paris-Nizza, Dauphine Libere und der Georgia-Rundfahrt zu Armstrongs Programm 2009 gehören soll, beginnt im kommenden Jahr am 14. Februar.
Berufung auf "vertraute Quellen"
"VeloNews" hatte sich bei der Nachricht der angeblich bevorstehenden Rückkehr Armstrongs auf der Internet-Seite auf "vertraute Quellen" berufen.
Demnach soll das Comeback in der kommenden Ausgabe der in den USA monatlich erscheinenden Zeitschrift "Vanity Fair" verkündet werden, die Ende September mit einer Jubiläums-Ausgabe erscheint.
Eine Sprecherin des Münchner Verlages der deutschen Ausgabe dementierte auf Anfrage eine bevorstehende Veröffentlichung.