Mit deutschem Rekord hat Schwimmer Jan Wolfgarten bei der Kurzbahn-EM in Istanbul überraschend Gold gewonnen. Der deutsche Meister aus Würzburg siegte über 1500m Freistil in 14:20,44 Minuten und blieb dabei 14 Sekunden unter seiner eigenen Bestmarke (14:34,24).
Der favorisierte Titelverteidiger Federico Colbertaldo aus Italien musste sich mit Platz zwei (14:25,68) begnügen. Bronze holte der Däne Mads Glaesner (14:26,74). Der Magdeburger Christian Kubusch wurde Sechster (14:37,28).
Feldwehr mit deutschem Rekord ins EM-Finale
"Die Freude könnte größer nicht sein. Ich habe versucht, es gemütlich anzugehen und Kontakt zu halten. Nach 1200 Metern wusste ich, dass ich es packe. Endlich ist der Knoten geplatzt", sagte Wolfgarten und kündigte eine rauschende Party an: "Heute Abend heißt es: feiern, feiern, feiern."
Hendrik Feldwehr ist mit deutschem Rekord ins Finale über 50m Brust am Samstagabend eingezogen. Der Essener schlug als Halbfinalsiebter in 26,56 Sekunden an und blieb damit noch einmal vier Hundertstelsekunden unter seiner Bestmarke aus dem Vorlauf nur wenige Stunden zuvor. Einen Europarekord erzielte der Italiener Alessandro Terrin in 26,14 Sekunden. Johannes Neumann (Wiesbaden) scheiterte als 16. (26,85).
Weltrekorde durch Mankoc und Wjatschanin
Dauerbrenner Peter Mankoc aus Slowenien und der Russe Arkadi Wjatschanin haben derweil die Rekordhatz fortgesetzt. Der 31-jährige Mankoc schlug im Halbfinale über 100-m-Lagen in 50,76 Sekunden an und war damit 19 Hundertstel schneller als der Russe Sergej Fesikow beim Weltcup in Berlin vor einem Monat.
Im Finale am Sonntag will Mankoc Geschichte schreiben und zum zehnten Mal in Folge bei einer Kurzbahn-EM über 100m Lagen gewinnen. Der Frankfurter Marco di Carli kam als Siebter (52,94) ebenfalls ins Finale.
Der 25-jährige Wjatschanin schlug über 100m Rücken in neuer Weltbestzeit von 49,17 Sekunden an und blieb dabei drei Hundertstel unter der bisherigen Bestmarke des Spaniers Aschwin Wildeboer (49,20). Auch der Frankfurter Helge Meeuw qualifizierte sich als Siebter (50,70) für den Endlauf am Sonntag.
Der Russe Nikolai Skworzow hat seinen Titel über 200m Schmetterling erfolgreich in Europarekordzeit verteidigt. Der 25-Jährige sicherte sich in 1:49,46 Minuten Gold und blieb damit unter seiner eigenen Bestmarke (1:50,53).
Auch Bui Duyet und Jovanovic setzen Bestmarken
Eine neue Weltbestzeit konnte auch die Französin Diane Bui Duyet für sich verbuchen. Über 100m Schmetterling schlug die 29-Jährige in 55,05 Sekunden an und war damit deutlich schneller als die Australierin Felicity Galvez (55,46) vor einem Monat in Stockholm. Die Würzburgerin Lena Kalla schied als 16. (58,77) aus.
Die Kroatin Sanja Jovanovic hat ihren Titel über 50m Rücken erfolgreich verteidigt und dabei einen Weltrekord aufgestellt. Die 23-Jährige siegte in 25,70 Sekunden und blieb unter der bisherigen Bestmarke der Chinesin Jing Zhao (25,82).Die WM-Zweite Daniela Samulski hatte auf einen Start auf ihrer Paradestrecke verzichtet. Die leicht erkältete Europarekordlerin wollte sich für die 50-m-Lagenstaffel am selben Tag schonen.