Falscher Stolz und Angst vor einem Imageschaden haben den Zusammenbruch von Box-Europameister Alexander Dimitrenko vor seiner geplatzten Titelverteidigung am vergangenen Samstag gegen den Polen Albert Sosnowski vermutlich begünstigt.
"Ich wollte einfach nicht als Weichei dastehen"
"Ich hatte schon seit Dienstag vor dem Kampf Durchfall und habe es allen verschwiegen. Ich wollte einfach nicht als Weichei dastehen", sagte der Schwergewichtler am Dienstag in Hamburg: "Dieses Verhalten war unprofessionell. Ich kann mich dafür nur entschuldigen."
Die Durchfallerkrankung hat nach Angaben des behandelnden Arztes Michael Ehnert zu großem Mineralstoffverlust geführt.
Zudem habe Dimitrenko, der den Kollaps in der Kabine erlitten hatte, am Kampftag zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen. Inzwischen ist Dimitrenko aber wieder fast im Vollbesitz seiner Kräfte.
Das Duell mit Sosnowski will der gebürtige Ukrainer mit deutschem Pass im ersten Quartal 2011 nachholen.
Dimitrenkos Trainer Michael Timm ist über das Verhalten seines Schützlings nach wie vor verstimmt. "Ich bin enttäuscht und verärgert darüber, dass er mir seine Probleme verschwiegen hat. So etwas darf einem Leistungssportler nicht passieren. Auch wenn ich seine Gründe nachvollziehen kann", sagte der Coach.
Dimitrenko-Kampf nach Kollaps abgesagt
