Anabolika: Mehr positive Fälle

SID
Die Doping-Nachweisverfahren werden von Jahr zu Jahr ausgereifter
© getty

Die neuen Langzeit-Nachweisverfahren für zwei Anabolika-Klassiker haben allein im Kölner Doping-Labor zur Verdopplung der positiven Proben geführt.

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"Bisher hatten wir rund 200 positive Fälle bei rund 16.000 untersuchten Proben im Jahr, jetzt kommen noch einmal 200 dazu. In hohem Maße stammen sie von Sportlern aus Osteuropa", sagte Wilhelm Schänzer, Leiter des Kölner Labors für Biochemie, dem "Sport-Informations-Dienst".

"Natürlich sollten jetzt auch die Proben von Olympia nachuntersucht werden. Sie werden ja speziell für solche Zwecke gelagert. Solche Nachtests haben ja bei früheren Spielen und Leichtathletik-Weltmeisterschaften schon zum Verlust einer ganzen Reihe von Medaillen geführt", sagte Schänzer.

Noch keine Sanktionen

Arne Ljungqvist, Medizin-Chef des Internationalen Olympischen Komitees, hat diese Forderung am Wochenende unterstrichen - aber entschieden ist bislang noch nichts. "Dieser Fall ist ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit, Nachtests der olympischen Dopingproben durchzuführen. Dafür haben wir ja das Mandat", sagte Ljungqvist, Vorsitzender der Medizinischen Kommission des IOC.

Viele der vom Kölner Labor an die internationalen Fachverbände und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gemeldeten positiven Fälle sind offenbar noch nicht sanktioniert, sie spiegeln sich zumindest nicht erkennbar in aktuellen Statistiken wider. "Unter den deutschen Athleten gibt es keine wirkliche Steigerung in der Zahl positiver Proben", sagte Schänzer. Dagegen müssen Osteuropäer fürchten, dass sie bei Abschluss der laufenden Verfahren eine ganze Reihe an Medaillen verlieren.

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