"Gibt keinen mit einem großen Ziel"

SID
Jan Frodeno stellte bei der Challenge in Roth einen Weltrekord über die Ironman-Distanz auf
© getty

Olympiasieger Jan Frodeno hat die Verantwortlichen des deutschen Triathlonsports scharf kritisiert. Nachdem bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro bei den Herren kein Sportler am Start und die Frauen ohne Chance waren, zeigte sich Frodeno über die Förderung der Athleten aufgebracht.

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"Es fehlen die klare Zielsetzung und Zielformulierung. Damit macht man sich als Trainer oder sportlicher Leiter nicht immer beliebt, aber das ist ihre Aufgabe. Es gibt da aber keinen, der das große Ziel vor Augen hat und alle vereinen kann", sagte Frodeno der Sport Bild.

Besonders dem Cheftrainer Ralf Ebli schreibt Frodeno die Verantwortung für die Stagnation der Sportart in Deutschland zu: "Er brennt nicht mehr wie früher und hat jetzt ein anderes Leben neben dem Sport, das sich im Darmstädter Raum abspielt. Er hat nicht mehr den Zugang."

Auch die Athleten selbst hätten nicht mehr den Biss, den ihn beispielsweise bei seinem Olympiasieg 2008 in Peking ausgezeichnet habe, so Frodeno. "Da ist keiner da, der das Ziel Olympia-Medaille so sehr verinnerlicht, dass er es für sich selber umsetzt. Im Endeffekt geht es darum, ein Killer zu sein. Uns fehlen derzeit diese Killer", sagte Frodeno.

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