NADA-Chefin: "Radikale Umkehr notwendig"

SID
Andrea Gotzmann fordert Veränderungen
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Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti Doping Agentur, hat sich für eine Neuausrichtung des weltweiten Anti-Doping-Kampfes ausgesprochen. Die Enthüllungen und Informationen über Doping-Betrug in den vergangenen Wochen und Monaten seien "erschreckend" und eine "radikale Umkehr notwendig", sagte Gotzmann dem SID: "Für mich gibt es kein 'Weiter so'."

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Gotzmann forderte zudem mehr Macht für die Welt-Anti-Doping-Agentur. "Ganz wichtig ist es, die WADA zu stärken, absolut unabhängig zu machen in ihren Entscheidungen und ihren Kompetenzen", sagte sie und forderte ein konsequentes Durchgreifen: "Jeder, jede Person, jede Institution, jeder Verband, der die Regeln nicht einhält, muss sanktioniert werden. Sonst machen solchen Regeln gar keinen Sinn."

Dass Russland trotz nachgewiesenem systematischen Dopingbetrugs mit einem so großen Team in Rio am Start ist, habe Gotzmann "mächtig überrascht". Zudem prangerte sie an, dass es bei der Zulassungsentscheidung der nationalen Sportverbände für russische Athleten "keine Transparenz, keine Regeln" gegeben habe: "Da hätten wir uns schon gewünscht, dass die WADA und die nationalen Anti-Doping-Agenturen einbezogen werden, um ein System mitzuetablieren, dass sich auch nach außen dann begründen lässt."

Neben den Enthüllungen zum russischen Staats-Doping hatte es zuletzt auch schwerwiegende Vorwürfe über Doping-Verstöße in Kenia und Brasilien gegeben.

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