Bokel, bis zu den Sommerspielen im vergangenen August in Rio de Janeiro Vorsitzende der Athletenkommission im IOC, hatte erst vor gut einem Monat auf der Hauptausschusssitzung des kriselnden Verbandes die Nachfolge des kommissarischen DfeB-Präsidenten Dieter Lammer angetreten.
"Ich danke für das große Vertrauen und werde alles dafür tun, dass es in zwei Jahren auch noch so aussieht. Wir müssen in die Zukunft blicken", kommentierte die Degen-Weltmeisterin von 2001 das Votum. Die Wahl-Niederländerin ist die zweite Frau an der DFeB-Spitze nach Erika Dienstl.
Auf Bokel und ihre Führungscrew wartet über die Heim-WM 2017 in Leipzig hinaus nach dem ersten Olympia-Turnier seit 36 Jahren ohne eine Medaille für deutsche Fechter viel Arbeit.
Aufgrund der Probleme, die auch durch die enttäuschende Zahl von nur vier Olympia-Startern offenkundig geworden waren, muss der DFeB im Zuge der anstehenden Reform der Spitzensportförderung um Mittel für die dringend benötigten Neustrukturierungsmaßnahmen bangen.
Eine allgemein erwartete Aussprache über die Misere des deutschen Fechtsports fand in Bonn nicht statt. An den Stellschrauben drehen wird künftig als Vizepräsidentin Sport die ehemalige Top-Fechterin Reika Szabo (Dormagen), die wie Bokel nach ihrem Amtsantritt vor Monatsfrist nunmehr mit überwältigender Mehrheit gewählt wurde.