Buschmann: "Jetzt bin ich sprachlos"

Von SPOX
Deutschland mit Spielmacher Hamann (r.) gewann die letzten beiden Tests gegen Puerto Rico
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These: Spanien und nicht USA ist der Gold-Favorit.

Philipp Dornhegge: Spanien ist tief und auch in der Spitze stark besetzt - dennoch werden sie Pau Gasols Fehlen nicht kompensieren können. Er spielt noch mal auf einem höheren Level als der Rest und hat die Mannschaft in der Vergangenheit immer wieder mitgezogen. Sein Bruder Marc Gasol hat sich zwar gut entwickelt, dennoch kommt er nicht ansatzweise an Pau heran. Das US-Team hingegen verkörpert auch ohne LeBron James oder Dwyane Wade die pure Athletik, außerdem steht die Defense und es tritt als echte Mannschaft auf, was früher alles andere als selbstverständlich war. Die jungen Kerle haben alle Lust und sind stolz darauf, ihr Land zu vertreten. Das merkt man ihnen bereits in der Vorbereitung an.

Florian Regelmann: Das sehe ich komplett anders. Selbstredend tun Pau Gasols Absage und Jose Calderons Ausfall weh, aber erstens sehe ich Marc deutlich stärker als Philipp. Er ist ein zukünftiger All-Star. Und zweitens gibt es auf der PG-Position noch einen gewissen Ricky Rubio. Auch ohne Pau und Calderon verfügt Spanien über eine herausragende Starting Five, die eingespielt ist bis zum geht nicht mehr. Die Amerikaner hingegen müssen sich erst finden, außerdem vermisse ich im Kader die Langen. Dass Lamar Odom als Center beginnt, sagt alles aus. Und was passiert, wenn das Spiel auf der Kippe steht? Von Chauncey Billups und Stephen Curry abgesehen, fehlen die Schützen von außen. Da vertraue ich auf internationalem Parkett doch viel eher einem Navarro oder Fernandez als einem Rose, Iguodala oder Gay beispielsweise. In dieser Hinsicht ist es für die US-Boys sogar gut, dass Rondo freiwillig abgesagt hat. Den hätte ich sowieso die ganze Zeit frei stehen lassen.

Das US-Team in der Analyse: Immer noch das Nonplusultra

Haruka Gruber: Ich setze ganz klar auf die USA - und das aus einfachem Grund: Keine Mannschaft bei der WM wird sich so steigern wie die der Amerikaner, weil sie von Spiel zu Spiel besser harmonieren und sich Schritt für Schritt an die FIBA-Regeln gewöhnen werden. Die Testpartie in Spanien war ein guter Gradmesser: Beide Mannschaften haben volle Pulle gespielt, dennoch haben die USA knapp gewonnen. Mit noch mehr Zeit und Spielpraxis wäre das Spiel mit mehr als einem Punkt Vorsprung ausgegangen.

Frank Buschmann: Die These ist komplett falsch, weil für mich der Gold-Favorit nicht USA oder Spanien heißt, sondern Griechenland. Vom Talent und von der Athletik her kommt nichts an die Amerikaner heran, aber die Griechen sind die insgesamt unangenehmste Mannschaft. Ich habe mit Bauermanns Co-Trainer Denis Wucherer lange gesprochen, der sie live beobachtet hat. Und Wucherer meinte, dass der Basketball der Griechen nach wie vor unmenschlich ist. Sie haben die Mentalität, vor Spielen wie gegen die USA oder Spanien zu sagen: "Was wollen die eigentlich? Wir sind Hellas und wir hauen sie weg!" Hinzu kommt die auf Nationalmannschaftsebene weltbeste Team-Defense.

These 1: Pleiß, Harris und Benzing sind überschätzt.

These 2: Deutschland schafft das Viertelfinale.

These 4: Argentinien verabschiedet sich aus der Weltspitze.

These 5: Die Türkei erlebt vor heimischem Publikum eine Blamage.