Die Entscheidung fiel erst 3 Sekunden vor dem Schluss, als Serbiens Spielmacher-Superstar Milos Teodosic beim Stand von 89:89 einen spektakulären Dreier aus neun Metern verwandelte.
Topscorer für Serbien, das in der Vorrunde noch gegen Deutschland verloren hatte, waren Novicka Velickovic und der Ex-Kölner Marko Keselj (beide 17). Für Spanien erzielten Juan Carlos Navarro (27) und Jorge Garbajosa (18) die meisten Punkte.
Viertelfinale | 1. Viertel | 2. Viertel | 3. Viertel | 4. Viertel | Endstand |
Serbien | 27 | 22 | 14 | 25 | 92 |
Spanien | 23 | 18 | 21 | 25 | 89 |
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Der SPOX-Spielfilm:
3.: Guter Beginn beider Teams. Velickovic mit dem Dreier, aber Gasol kontert am Brett. 8:7 Serbien.
10.: La BOMBA!!! 3/3 von der Dreierlinie für Navarro (schon 13 Punkte). Nur dank ihm ist Serbien nicht davon gezogen. 27:23 Serbien nach dem ersten Viertel.
18.: Garbajosa schlägt von der Dreierlinie zweimal zu. 42:38 Serbien.
23.: Serbien steht neben sich. Rasic mit einem krassen Schrittfehler, dann Navarro mit dem Signature-Floater. Auf einmal 52:51 Spanien.
35.: Wenn es drauf ankommt, ist Rudy da. Er legt den Ball im Fallen rein und zieht das Foul. 79:76 Serbien.
37.: Der Mann der letzten Minuten für Serbien: Backup Savanovic, der den nächsten Dreier versenkt. Schon 15 Punkte. 86:78 Serbien - die Entscheidung?
38.: Spanien ist zurück. Erst Gasol, dann Rudy! Nur noch 86:84 Serbien.
40.: Stark! Navarro deutet den Dreier an und steckt durch zu Gasol, der den Ball stopft! 89:89!
40.: Unfassbar! Teodosic lässt Zeit verstreichen, nur noch drei Sekunden auf der Uhr, der Serbe nimmt den Dreier - und trifft aus neun Metern ins Gesicht von Garbajosa!!! 92:89 Serbien!
40.: Letzte Chance für Spanien, aber Garbajosa vertändelt nach einem Einwurf den Ball! Serbien gewinnt 92:89.
Die WM-Statistiken: Das sind die besten Scorer, Rebounder und Assistgeber
Der Star des Spiels: Milos Teodosic (Olympiakos Piräus). Kein Spieler polarisiert im internationalen Spitzenbasketball wie der MVP der abgelaufenen Euroleague-Saison. Für die einen ist er ein überschätzter Eigenbrötler ohne Konstanz, für die anderen schlichtweg ein Genie.
Gegen Spanien zeigte er beide Gesichter: Anfangs ließ er sich von seinem giftigen Gegenspieler Rubio die Laune verhageln, doch mit zunehmender Spieldauer riss er das Spiel an sich.
Von Rubio abgesehen gibt es im FIBA-Basketball keinen Guard, der nur mit Pässen ein Spiel so dominieren kann (8 Assists). Sein Dreier hingegen fiel nicht (am Ende 2 von 8) - dass er dennoch drei Sekunden vor dem Ende den letzten Wurf aus neun Metern nimmt und ins Gesicht des 12 Zentimeter größeren Garbajosa trifft, zeigt seine überragende Klasse. Der Dreier ist jetzt schon ein Klassiker der jüngeren Basketball-Geschichte.
Der Flop des Spiels: Jorge Garbajosa (Real Madrid). Alles war angerichtet für die ultimative Würdigung des Veterans. Sprungkraft und Antrittsschnelligkeit sind beim 32-Jährigen zwar nur noch rudimentär vorhanden, dafür machte er dies gegen Serbien mit Cleverness und seinem Wurf (4 von 6 Dreier) wett. Ohne ihn und Navarro wäre Serbien früh davongezogen.
Doch in den letzten drei Sekunden verkehrte sich alles ins Gegenteil: Garbajosa war es gewesen, der zuletzt Teodosic verteidigt hatte, bevor dieser den entscheidenden Dreier nahm. Und Garbajosa war es auch gewesen, der beim letzten Angriff den Ball bekam, sich aber verdribbelte, den Ball verlor und so die Ausgleichschance der Spanier zunichtemachte.
Somit werden bei Garbajosa sicherlich Erinnerungen wach an das EM-Halbfinale 2005 gegen Deutschland, als Dirk Nowitzki - ebenfalls drei Sekunden vor dem Ende - im direkten Duell gegen Garbajosa den entscheidenden Wurf traf und Spanien ausschied.