Entwarnung bei Steffen Hamann

Von Haruka Gruber
Auf sie kommt es gegen Israel vor allem an: Dirk Nowitzki (M.) und Heiko Schaffartzik (r.)
© Getty

Deutschland muss zum Auftakt Israel gleich besiegen (19.45 Uhr im LIVE-TICKER), sonst droht schon das frühe K.o. - NBA-Profi Omri Casspi fehlt, dennoch warnt Dirk Nowitzki. Zurückgreifen kann das Team auf Spielmacher Steffen Hamann, der fraglich war.

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Das internationale Medienaufkommen war groß. Bei der ersten Pressekonferenz des DBB-Teams im litauischen Siauliai kamen unter anderem vier israelische Kamerateams, um Dirk Nowitzki nach seiner Meinung zum EM-Auftakt zu bitten.

Mit der Partie gegen Israel startet Deutschland in die Todesgruppe, in der Dirk Bauermanns Team zudem gegen das mit NBA-Spielern gespickte Frankreich und Italien, gegen Vize-Europameister Serbien sowie Lettland antreten muss.

Nur drei der sechs Teams ziehen in die Zwischenrunde ein, weswegen Bauermann sogar davon sprach, dass trotz Dirk Nowitzki und Chris Kaman selbst ein Ausscheiden in der Vorrunde möglich ist. Um das Ticket für das Olympia-Qualifikationsturnier zu sichern, muss man mindestens EM-Sechster werden.

"Absurd hohe Erwartungen"

"Die Erwartungen in Deutschland sind unrealistisch, absurd hoch. Wir haben eine Außenseiterchance, unter den besten Sechs zu landen. Aber selbst die Zwischenrunde zu erreichen wird unglaublich schwierig", sagt der Coach.

Nowitzki ergänzt: "Die erste Runde ist eine große Herausforderung. Es wird sehr tough, gleich fünf Spiele an sechs Tagen zu absolvieren."

Entsprechend wichtig wird die Auftaktpartie. Siege gegen Israel und zum Abschluss gegen Lettland sind Grundvoraussetzung, um eine Chance auf die Zwischenrunde zu haben. Gegen die Mitfavoriten Frankreich, Italien und Serbien benötigt Deutschland mindestens einen Sieg.

BLOGDas DBB-Team im Formcheck

Hamann mit Rückenproblemen

Im Vorfeld der Partie drohte Steffen Hamann auszufallen. "Steffen macht uns Sorgen. Der Rücken zwickt ordentlich. Wir mssen abwarten", sagte Bauermann, der die Chancen auf 50:50 beziffert. Mittlerweile steht aber fest, dass der Spielmacher auflaufen kann.

Sollten Hamanns Rückenprobleme im Verlauf des Turniers größer werden, droht ein Mangel auf der Point-Guard-Position. Heiko Schaffartzik ist als Starter auf der Shooting Guard-Position eingeplant.

Laut Bauermann bieten sich zwei Alternativen zu Hamann an: Johannes Herber und Philipp Schwethelm. Sollte Herber in der Anfangsformation stehen, würde Schaffartzik auf der Eins beginnen. Schwethelm hingegen würde sich mit Schaffartzik die Aufgabe des Spielaufbaus teilen. "Beide können als Combo-Guards spielen"; so Bauermann.

Omri Casspi fehlt Israel

Aber auch mit Hamann warnt Bauermann davor, die Israelis zu unterschätzen, obwohl diese auf ihren einzigen NBA-Spieler Omri Casspi verletzungsbedingt verzichten müssen: "Casspis Ausfall tut ihnen weh, aber sie werden gut gecoacht und kompensieren ihre fehlende Größe mit ihrem guten Outside-Shooting."

Ein besonderer Fokus noch am Vormittag liegt auf dem Videostudium von Israels Shooting Guard Yotam Halperin. Der 27-Jährige wurde 2006 von den Seattle SuperSonics an Nummer 53 gedraftet und machte sich in Europa einen Namen als einer der besten auf seiner Position - auch wenn er beim griechischen Spitzenklub Olympiakos Piräus nicht über die Rolle des Backups hinter Vassilis Spanoulis hinauskam.

Nächste Saison spielt er für Saturn St. Petersburg.

Schaffartzik trifft auf Halperin

"Ich habe gegen Halperin schon mehrmals gespielt und ihn vergangene Saison bei Olympiakos beobachtet", sagt Heiko Schaffartzik, der auf der Zwei vermutlich die meisten Minuten bekommen wird.

"Halperin ist ein intelligenter Spieler, der sehr kluge Entscheidungen trifft und die Grundlagen beherrscht."

Der zweite Star neben Halperin ist Nowitzkis Gegenspieler Lior Eliyahu. Ihm gelang ähnlich wie Halperin zwar auch nicht der Sprung in die NBA, obwohl er im Draft 2006 von den Orlando Magic an 44. Stelle gezogen wurde.

Beim Euroleague-Finalisten Maccabi Tel Aviv gehört der 25-Jährige mit 10,9 Punkten und 3,8 Rebounds zu den Stützen. Bauermann: "Eliyahu ist ein sehr mobiler Spieler und immer in Bewegung. Auf ihn müssen wir genauso aufpassen wie auf die vielen Distanzschützen. Israel ist gefährlich."

Der Spielplan zur EM 2011 in Litauen