Bereits am Donnerstag steht das nächst Gruppenspiel an.
Dann geht es gegen Italien (19.45 Uhr im LIVE-TICKER), das trotz seiner drei NBA-Spieler Andrea Bargnani, Danilo Gallinari und Marco Belinelli zum Auftakt Serbien mit 68:80 unterlag.
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Reaktionen:
Dirk Bauermann (Trainer Deutschland): "Ein Auftaktsieg ist immer schwer. Wir waren von Anfang an sehr konzentriert und haben die Dinge sehr konsequent umgesetzt. Manchmal muss man sich kneifen, wenn man sieht, wie Dirk Nowitzki in der Lage ist, im Spiel den Schalter einfach umzulegen und mit einer solchen Präsenz und Dominanz zu spielen. Chris Kaman hat endgültig die Umstellung von der NBA nach Europa geschafft. In der NBA nimmt er viele Drehsprungwürfe, viele Würfe aus der Mitteldistanz, weil es dort für den Gegner schwiergier ist, ihn zu doppeln. Jetzt nutzt er seine Größe, seine Physis und seine Stärke aus und spielt aggressiver."
Yaniv Green (Israel): "Das deutsche Team spielte ein großartiges zweites Viertel. Wir haben keine einfachen Punkte bekommen. Deutschland spielte nahe an der Perfektion. Ich wünsche ihnen alles Gute für die EM."
Alle Spiele, alle Topscorer: Das EM-Roundup!
Vor dem Tipoff: Hamann kann trotz seines Hexenschusses spielen. Die Starting Five daher wie erwartet: Kaman, Nowitzki und Benzing im Frontcourt, den Backcourt bilden Schaffartzik und Hamann.
5: Kaman hat früh 2 Fouls, aber spielt stark (5 Pkt, 4 Reb.). Dirk steht in nichts nach: Dritter Treffer in Folge. 11:5 Deutschland.
7.: Blu kommt für Israel - und nagelt gleich zwei Dreier rein. 11:11.
17.: Unfassbar, wie leichtfüßig Kaman ist. Erst tanzt er zwei Gegenspieler aus und legt den Ball butterweich rein. Dann unterläuft Burstein ein böser Fehlpass, im Gegenzug trifft Schaffartzik den Midrange-Jumper. 29:23 Deutschland.
20.: Starkes Halbzeit-Finish der Deutschen: ein 11-0-Run! Benzing dabei 2/2 von Downtown. 40:26 Deutschland.
21.: 5-Punkt-Spiel! Nowitzki verwandelt nach einem Technischen Foul gegen Israel beide Freiwürfe, dann gibt er den Assist zu Schaffartziks Dreier. 45:26 Deutschland.
30.: Das DBB-Team dominiert das Spiel nach Belieben. 65:43 Deutschland.
35.: Mit dem Hereinkommen der Ersatzspieler ist der Fluss der Deutschen hin - bis Nowititzki und Co. zurückkehren: Benzing und Dirk für Zwei, Schwethelm für Drei. 73:55 Deutschland.
40.: Deutschland feiert ein Statement-Sieg: 91:64 über Israel!
Der Star des Spiels: Dirk Nowitzki. In der Vorbereitung zeigte er nur ein Bruchteil von dem, was offenbar möglich war. Denn trotz der kurzen Pause wirkte Nowitzki gleich zum EM-Start fast so wie während der NBA-Playoffs. Sein Wurf fiel traumwandlerisch (10/14). Und auch sein Aufposten mit anschließendem Fadeaway oder Abrollen zum Korb sah wieder aus wie im Juni. Auch stark: Kaman.
Der Flop des Spiels: Yotam Halperin. Sollte nach Casspis Ausfall gemeinsam mit Eliyau die Scoring-Last übernehmen. Ein Reinfall. Traf in der ersten Halbzeit nur 1/5 seiner Versuche, nach der Pause traute er sich dann nicht einmal mehr zu werfen.
Analyse: Es war nur das Auftaktspiel - doch wenn der erste Eindruck nicht trügt, hat Deutschland berechtigte Hoffnungen auf eine Top-Platzierung. Denn: Während alle ambitionierten Teams mühsam ins Turnier starteten, überrollte das DBB-Team nach einer durchwachsenen Anfangsphase den Gegner. Ähnlich überzeugend war nur Serbien im letzten Viertel gegen Italien.
Was beeindruckte: Der Plan von Bundestrainer Dirk Bauermann wurde zu weiten Teilen vorbildlich umgesetzt. Nowitzki und Kaman waren die ersten beiden Offensivoptionen und zogen immer wieder einen zweiten Verteidiger auf sich, so dass sich zwangsläufig Räume am Flügel ergaben für Benzing (2/4 Dreier), Schwethelm (2/4), Herber (2/2) und Schaffartzik, wobei bei Letzterem der Wurf nicht recht fallen wollte (1/5). Der angeschlagene Spielmacher Hamann zeigte eine unauffällige, aber effiziente Leistung (4 Assists, 0 Turnover).
In der Verteidigung zwangen die Deutschen Israel immer wieder zu Turnovern. Sei es, weil die Passwege gut zugestellt wurden. Oder indem die Zone zugemacht wurde und den gegnerischen Guards nichts anderes übrig blieb als eine hektische Aktion.
Was auffiel: Wie sehr Kamans Präsenz unter dem eigenen Korb das Verhalten der Gegenspieler beeinflusste. Dass Israel in der entscheidenden ersten Hälfte nur 28 Prozent innerhalb der Zweipunkt-Zone traf, hatte auch viel mit der Angst zu tun, von Kaman weggeblockt zu werden.
Einziger Wermutstropfen: In der Garbage-Time gelang es weder Jagla noch Pleiß, Vertrauen in sich zu fassen. Zu zerfahren war die Partie, nachdem Bauermann die Mannschaft durchrotierte. Erst als wieder Nowitzki und Kaman zurückkehrten, lief es wieder.