These: Der FC Bayern ist der einzige BBL-Rivale für Bamberg.
Haruka Gruber: Schwierige These, denn: Einerseits sind Bamberg und die Bayern die zwei besten Mannschaften in dieser Saison und werden sich im Finale wiedersehen. Andererseits werden die Bayern dort den Kürzeren ziehen. Dafür fehlt einfach ein echter Center: Chevon Troutman mag ja Energie haben und als Backup perfekt sein, aber 2,02 Meter sind für einen Starting Center zu wenig. Und die Mannschaft muss sich anders als Bamberg erst finden, so etwas kann man in einer Best-of-five-Serie nicht kompensieren. Hinter Bayern sehe ich wenn überhaupt nur Alba, wobei in Berlin die Chemie nicht stimmt, wenn es um die Wurst geht. Oldenburg hat vier neue Starter und nicht die Qualität der Bayern, Frankfurt muss womöglich sogar um die Playoffs zittern. Bleiben die Überraschungsmannschaften aus Bonn, Ulm und Würzburg, aber ihnen fehlt einfach die Substanz.
Dirk Bauermann: Es stimmt, Alba ist wie wir auf der Suche nach der Identität. Dennoch schreibe ich sie nicht ab: Die Mannschaft ist hochkarätig besetzt und hat mit Torrin Francis, Kyle Weaver und DaShaun Wood starke Leute geholt. Es muss sich jedoch zeigen, wie die Individualisten zusammenpassen. Alba und wir werden erst am Ende der Saison unseren besten Basketball zeigen - ob es jedoch kurzfristig für Bamberg reicht... ich weiß es nicht. Im Augenblick ist Bamberg eine Klasse für sich. Mittel- und langfristig aber wird sich die Waage zur anderen Seite neigen: Wir werden uns in München in den kommenden zwei, drei Jahren massiv weiterentwickeln und in Berlin entstehen durch die veränderte Wettbewerbssituation neue Energien. Dazu kommen noch Oldenburg, Frankfurt, Artland, Bonn, vielleicht noch ein Verein wie Würzburg. Aber kurzfristig wird Bamberg die überragende Stellung behalten.
Florian Regelmann: Ich würde diese These sogar schon für diese Saison unterschreiben. Ich stelle mir folgendes Szenario vor: Finale, Spiel 5 in Bamberg - und welchem Gegner traue ich zu, das Ding zu gewinnen? Alba auf jeden Fall nicht, die Berliner haben letzte Saison alle drei Finalspiele in Bamberg verloren. Es ist vor allem eine Mentalitätsfrage und da sehe ich die Bayern ganz weit vorne. Anders als Haruka finde ich auch die Verpflichtung von Troutman stark, vor allem weil er wegen Fords überstürzter Rückkehr in die USA aus der Not geboren war. Mit seiner leidenschaftlichen Art ist er genau der Richtige, um in einem Spiel 5 in Bamberg dagegenzuhalten.
Philipp Dornhegge: Da bin ich total deiner Meinung, dennoch gibt es zunächst eine viel wichtigere Frage als die zu Spiel 5 in Bamberg: Schaffen es die Bayern überhaupt ins Finale? Denn um ins Endspiel zu kommen, muss man Alba, Bonn oder Oldenburg, vielleicht sogar zwei der drei Teams aus dem Weg räumen. Das wird auf jeden Fall eine knappe Kiste. Vor allem Alba wird mir hier zu schlecht geredet. Woods und Weaver sind vorzügliche Leute, dazu hat man mit Gordon Herbert einen exzellenten Trainer verpflichtet. Hinter Bamberg sehe ich drei, vier Mannschaften auf einem ähnlichen Niveau und Bayern ist nur eine von ihnen.
These 1: Bamberg ist auf dem Weg zu einem europäischen Topteam.
These 3: BBL-Klubs sollten sich intensiver um NBA-Spieler bemühen.
These 4: Der europäische Basketball ist ein ernsthafter Konkurrent für die NBA.