Bamberg-Debakel bei Real

Von Max Marbeiter
Casey Jacobsens (r.) Brose Baskets unterlagen gegen Nikola Mirotic und Real deutlich
© getty

Die Brose Baskets Bamberg hatten beim deutlichen 58:98 bei Real Madrid nicht den Hauch einer Chance. Der deutsche Meister musste bereits im ersten Viertel abreißen lassen, erlebte im weiteren Verlauf ein regelrechtes Debakel und steht nach zwei Spielen in der Euroleague mit einem Sieg und einer Niederlage da.

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Beim Mitfavorit aus Madrid gab es für die Brose Baskets nicht viel zu holen. Bamberg wirkte von Beginn an gehemmt, traf wenig (35 Prozent 2er, 31 Prozent 3er), leistete sich dafür viele leichte Fehler (17 Turnover) und musste Real bereits im ersten Viertel Stück für Stück davonziehen lassen.

Nachdem sich der deutsche Meister über die gesamte Spielzeit nicht erholen wollte, war die Angelegenheit bereits Mitte des dritten Viertels entschieden. Topscorer der Partie war Sergio Llull (16 Punkte). Nikola Mirotic erzielte 12 Punkte. Bei den Gästen kam Jamar Smith auf 11 Zähler.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Pablo Laso schickt Sergio Llull, Rudy Fernandez, Tremmell Darden, Nikola Mirotic und Ioannis Bourousis zum Tipoff aufs Feld.

Bei Bamberg starten Zack Wright, Anton Gavel, Casey Jacobsen, Sharrod Ford und Mike Zirbes.

6.: Das ist natürlich bitter. Nach Bourousis' Fehlwurf haben die Bamberger den Ball bereits sicher. Mirotic setzt jedoch nach und macht die einfachen zwei Punkte.

10.: Smith mit dem nächsten Fehlwurf. Markota schnappt sich den Rebound und erzielt die Punkte 6 und 7 (!) für die Baskets. Offensiv geht bei Bamberg bislang noch überhaupt nichts zusammen.

13.: Goldsberry schaut im Aufbau nicht richtig hin, Rodriguez kommt von hinten und klaut die Kugel. Im Fast Break findet er seinen Lieblingsempfänger: Fernandez beendet das Spielchen per Dunk.

17.: Erst setzt Tadda stark nach, dann rettet Jacobsen den Ball. Am Ende tankt sich Zirbes unter dem Korb durch. Rodriguez antwortet jedoch trocken von Downtown - 33:15 Real!

20.: Erneut erarbeiten sich die Mardilenen nach einem Fehlwurf eine zweite, in diesem Fall sogar dritte Wurfchance. Am Ende trifft Bourousis den Leger - 42:21!

22.: Vorne wird Zirbes geblockt, hinten Fernandez' Backdoor-Cut verschlafen. Der Spanier hebt ab und drückt Llulls Alley-Oop-Zuspiel durch die Reuse.

27.: Mirotic hat einfach einiges drauf. Unter dem Korb windet er sich elegant um Markota herum und trifft. Auf der anderen Seite versenkt Jacobsen jedoch einen der raren Bamberger Dreier (31 Prozent insgesamt) - 59:29 Real!

32.: Es wird immer deutlicher. Nach Carrolls Dreier aus der Ecke beträgt der Rückstand bereits 36 Punkte. Und der Amerikaner legt direkt nach - 81:42!

Der Star des Spiels: Nikola Mirotic. Es macht einfach Spaß, dem 22-Jährigen zuzusehen. Egal, ob von draußen, aus der Mitteldistanz oder unter dem Korb - Mirotic ist stets gefährlich, zeigt regelmäßig sein schier unerschöpfliches Potential. So war er von Bambergs Defense zu keiner Zeit in den Griff zu bekommen. Zudem traf er 100 Prozent seiner Dreier (2/2).

Der Flop des Spiels: Sharrod Ford. Als das Spiel noch ausgeglichen war, kam vom Big Man beinahe überhaupt nichts. Er leistete sich leichte Ballverluste (3), schoss zu Beginn unglaublich schlecht aus dem Feld und war überhaupt kein Faktor im Spiel der Bamberger.

Das fiel auf:

  • Ihrem Stil entsprechend hielten die Bamberger das Tempo extrem niedrig. Das Problem: Meist spielten sie sich den Ball am Perimeter fröhlich zu, attackierten jedoch kaum einmal den Korb. So war der deutsche Meister zu vielen langen, gut verteidigten Zweiern gegen Ende der Shotclock gezwungen.
  • Real verköperte das exakte Gegenteil. Wann immer die Möglichkeit bestand, zogen die Spanier das Tempo an. Speziell Llull nutzte jede kleine Lücke für den Zug zum Korb und entblößte so einige Schwächen in Bambergs Defense.
  • Die Baskets wirkten gehemmt. Das Ballmovement war schwach, die Big Men wurden selten am Zonenrand in Position gebracht. In der Defense gewährte man den Madrilenen deutlich zu viele Freiheiten, speziell in der Zone, wo Mirotic, Reyes und Mejri deutliche Vorteile hatten.
  • Die Mardilenen spielten sicherlich keine herausragende Defense, nahmen Gavel aber effektiv aus dem Spiel. Zudem wurde der Aufbau und die Flügel der Baskets meist gerade so intensiv unter Druck gesetzt, dass Bambergs Angriffe nur selten durchdacht ausgespielt werden konnten.
  • Die Perimeter-Defense funktioniert nicht wirklich. Speziell, wenn die Spanier Inside-Out spielten, standen sie draußen immer wieder völlig blank. Einzig die schwache Dreierquote der Madrilenen in der ersten Hälfte (38 Prozent) verhinderte einen noch höheren Rückstand.
  • Intensivierte Real den Druck auf den ballführenden Bamberger, verloren die Baskets zu schnell Kopf und Ball. Viele Turnover im Ballvortrag ermöglichten den Spaniern (9 Steals) immer wieder leichte Fast-Break-Punkte.

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