Blowout! USA überrennen Slowenen

DeMarcus Cousins und die USA hatten nur in der ersten Hälfte Probleme mit Slowenien
© getty

Die USA haben mit einem am Ende klaren Sieg den Einzug in das Halbfinale der Weltmeisterschaft geschafft. Beim 119:76 gegen Slowenien hatten die NBA-Stars nur in der ersten Hälfte Probleme. Im Halbfinale am Donnerstag wartet nun Litauen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wie schon häufiger in diesem Turnier fanden die USA schwer ins Spiel. Die Slowenen agierten sehr aggressiv und bei Team USA fiel wenig. Mit fortlaufender Spieldauer setzte sich aber der Athletik-Vorteil der US-Amerikaner durch, so dass es ab Mitte des dritten Viertels eine einseitige Partie wurde. Die zweite Halbzeit ging 70:34 an die USA.

Insgesamt punkteten sechs Akteure zweistellig. Topscorer der Partie war Klay Thompson mit 20 Punkten und einer starken Quote von 58 Prozent aus dem Feld (7/12). Kenneth Faried (14 Punkte, 10 Rebounds) und Anthony Davis (13 Punkte, 11 Rebounds) erzielten jeweils ein Double-Double.

Sloweniens Star Goran Dragic wurde von den USA eng verteidigt und hatte dadurch Probleme. Am Ende kam er auf 13 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assists bei einer Quote von 6/16 aus dem Feld. Bruder Zoran erzielte 11 Punkte und 5 Rebounds, Domen Lorbek kam auf 12 Zähler und 6 Rebounds.

Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen beim Team USA. Es starten der leicht angeschlagene Irving, Curry, Harden, Faried und Davis. Die Slowenen laufen mit Goran Dragic, Lorbek, Zoran Dragic, Slokar und Zupan auf.

3.: Die USA tun sich schwer und auf der anderen Seite trumpft Slowenien auf. Dragic cuttet nach dem Rebound zum Korb und schließt per Dunk ab. Danach legt Lorbek mit einem Wurf aus der Mitteldistanz nach. 8:4 für die Europäer.

8.: Da kommt die USA mal ins Laufen. Cousins schnappt sich die Kugel und schließt per Dunk ab. Der Favorit übernimmt so langsam! 26:15!

11.: So funktioniert das nicht. Irving will einen Fastbreak lässig per Fingerroll abschließen, wird aber böse von Klobucar abgeräumt. Im Gegenzug nagelt Prepelic dann die Kugel durch den Ring. Thompson antwortet mit einem Dreier. 32:24 für die USA.

17.: Endlich mal schön gespielt! Die USA lässt den Ball gegen die Zonenverteidigung der Slowenen wunderbar laufen. Gay spielt aus dem High Post den Alley-oop-Pass auf Davis und der versenkt locker. 46:34.

23.: Wahnsinn was Harden hier abliefert! Und das im negativen Sinn. Der selbsternannte "beste Spieler der Welt" nimmt aus dem Dribbling heraus einen Wurf aus der Mitteldistanz. Airball! 0 von 9 lautet sein Arbeitsnachweis bis hierhin. Die USA führen trotzdem 53:44.

25.: Das war bitter! Jetzt ist es Run and Gun hier in Barcelona. Mit dem Unterschied, dass Zoran Dragic den leichten Korbleger vergibt und auf der anderen Seite Irving den Dreier reinschweißt. 17 Punkte Führung für die USA.

30.: Die Slowenen mucken noch einmal auf und jagen zwei Dreier durch den Ring, aber Rose streut zwischendurch noch eine Fastbreak ein. Auch Harden legt noch einen Dreier nach. Normalerweise geht hier nichts mehr schief. Mit 86:64 geht es ins Schlussviertel.

39.: Mittlerweile sind die USA bei 117 Punkte angekommen. Die Bestmarke aus dem Finnland-Spiel (114 Punkte) ist damit längst gebrochen. Faried freut sich auf der Bank wie ein kleines Kind.

Die Topscorer, Assistgeber und Rebounder der WM

Der Star des Spiels: Kenneth Faried. Der Forward der Denver Nuggets ist in diesem Team einfach unbezahlbar. Keiner spielt mit so viel Einsatz, keiner jagt so dem Ball nach wie Faried. Gerade als es anfangs gar nicht lief, sorgte er mit seinen Offensiv-Rebounds dafür, dass die USA immer wieder zweite Chancen hatten. Faried ist nicht zu schade für die Drecksarbeit und das könnte im Turnierverlauf noch wichtiger werden. Der Forward beendete die Partie mit 14 Punkten und 10 Rebounds.

Der Flop des Spiels: James Harden. Am Ende, als das Spiel entschieden war, kam er endlich ins Spiel. Was Harden aber zuvor ablieferte, war einfach gruselig. Der Guard spielte unfassbar eigensinnig, nahm sich die wildesten Würfe und war auch in der Defensive häufig nicht präsent. Coach K ließ den Spieler der Rockets dennoch auf dem Feld und so fand er letztendlich noch seinen Rhythmus. 14 Punkte (4/14 aus dem Feld), 5 Rebounds und 3 Assists standen am Ende auf seinem Konto.

Türkei raus! Litauen bucht Halbfinale

Das fiel auf:

  • Slowenien startete sehr aggressiv und unterband jeden Angriff gleich per Foul. Das hatte zur Folge, dass sie bereits nach 6:33 Minuten im ersten Viertel die Foulgrenze erreicht hatten. Natürlich mussten sie in der Folge vorsichtiger agieren und machten das auch.
  • Die USA verließen sich fast schon traditionell auf ihre Athletik. Systeme suchte man vergeblich. Viel mehr versuchten die NBA-Stars aus der Isolation oder dem Eins-gegen-Eins zu punkten. Das funktionierte aber anfangs überhaupt nicht. Zur Halbzeit lag die Quote bei 36 Prozent. Aber die Athletik half ihnen dennoch, indem sie sich massig Offensiv-Rebounds sicherten. Allein im ersten Viertel waren 15 (!!!).
  • Anders als beispielsweise die Türkei, die zumindest eine Halbzeit mit den USA mithalten konnte, spielte Slowenien überwiegend Mannverteidigung. Erst kurz vor der Pause wechselten sie kurzzeitig auf Zonenverteidigung und zwangen die USA dadurch zu mehr Pässen.
  • Sobald die USA nur ein wenig die Verteidigung anzogen, bekam Slowenien Probleme. Gerade auf Goran Dragic hatten es die NBA-Stars abgesehen. So generierten sie häufig Fastbreak-Chancen aber auch viele Fouls. Curry und Cousins gerieten früh in Foulprobleme.
  • Mitte des dritten Viertels verloren die Slowenen den Faden. Defensiv verteidigten sie nicht mehr konsequent und in der Offensive stimmte die Abstimmung nicht. Die USA nutzen das gnadenlos aus und zogen erbarmungslos ihr gefürchtetes Transition Game auf. Slowenien wirkte zunehmend müde und konnte dem hohen Tempo nicht mehr folgen.

Die Playoffs im Überblick