Europameister Frankreich ist Team USA mit einem umkämpften Sieg gegen Kroatien ins Viertelfinale gefolgt. Allerdings hatte der bärenstarke Bojan Bogdanovic kurz vor Schluss den Sieg in der Hand. Slowenien setzt sich gegen die Dominikanische Republik durch. Gastgeber Spanien lässt dem Senegal wie erwartet keine Chance.
Die feststehenden Viertelfinals:
Slowenien - USA
Frankreich - Spanien
Achtefinale
Frankreich - Kroatien 69:64 BOXSCORE
Punkte: Nicolas Batum (14) - Bojan Bogdanovic (27)
Rebounds: Mickael Gelabale (6) - Dario Saric (8)
Assists: Thomas Heurtel, Boris Diaw (beide 4) - Oliver Lafayette (6)
Über drei Viertel war das zweite Achtelfinale des Tages alles andere als ein Leckerbissen. Spielerische Glanzpunkte waren - vor allem in der ersten Halbzeit - absolute Mangelware. Im Gegenteil lieferten sich Frankreich und Kroatien phasenweise eine Partie, die extrem schwer anzuschauen war. Zumal beide Teams Phasen beziehungsweise ganze Viertel hatten, in denen überhaupt nichts lief.
Die Franzosen trafen im ersten Viertel gut 17 Prozent aus dem Feld und erzielten gerade mal 7 Punkte. Beim Gegner waren es immerhin 15, was vor allem Bojan Bogdanovic zu verdanken war: Der Guard traf seine ersten 4 Würfe und hatte schon nach wenigen Minuten 9 Zähler gesammelt. Doch die Kroaten hatten ihr Horrorviertel ebenfalls noch vor sich und erzielten im zweiten Durchgang auch nur 7 Punkte.
Die Franzosen erkämpften sich vor allem durch ihre starke Bank, die vom starken Evan Fournier (13) angeführt wurde, eine 23:22-Führung zur Halbzeit. Der Magic-Guard war dann auch derjenige, der im dritten Viertel federführend war, als der Europameister zeitweise auf 16 Punkte davonzog und endlich seinen Rhythmus in der Offensive fand.
Doch die Kroaten gaben sich keinesfalls auf und sorgten dafür, dass die umkämpfte Schlussphase für die Magerkost zuvor entschädigte. Vor allem Bogdanovic lief noch einmal richtig heiß - 27 Punkte machte der künftige Net, inklusive einem Dreier, der den Rückstand 30 Sekunden vor Schluss auf 2 verkürzte.
Es sollte nicht reichen, da Bogdanovic mit der Chance zur Führung den nächsten Dreier über Nicolas Batums ausgestreckte Arme auf den Ring setzte. Batum und Diot blieben in der Folge an der Freiwurflinie cool und brachten den Sieg nach Hause.
Die Topscorer, Assistgeber und Rebounder der WM
USA - Mexiko 86:63 BOXSCORE
Punkte: Stephen Curry (20) - Gustavo Ayon (25)
Rebounds: Kenneth Faried (8) - Gustavo Ayon, Marco Ramos (beide 7)
Assists: Stephen Curry (4) - Jorge Gutierrez (3)
Dominikanische Republik - Slowenien 61:71 BOXSCORE
Punkte: James Feldeine (18) - Zoran Dragic (18)
Rebounds: Jack Michael Martinez (11) - Uros Slokar (6)
Assists: James Feldeine (3) - Goran Dragic (6)
Wer gegen Slowenien gewinnen will, hat zunächst einmal ein klares Ziel: Die Dragic-Brüder stoppen, vor allem Goran. Mit dieser Mission hatten die Dominikaner zumindest in der ersten Halbzeit Erfolg. Goran machte nur 2 Punkte und leistete sich zudem drei Turnover und zwei Fouls, die ihn früh auf die Bank schickten, Bruder Zoran war mit 5 Zählern auch nicht viel effektiver.
Warum Slowenien zur Halbzeit trotzdem mit 10 führte? Die Defense der Gegner war vielleicht etwas zu sehr auf den Superstar ausgerichtet. So ergaben sich Lücken, die vor allem Backup-Center Uros Slokar und Jure Balazic effektiv ausnutzten. Überhaupt präsentierte sich die Bank richtig stark und machte in der ersten Halbzeit 22 von 38 Punkten der Slowenen. Der Hauptgrund dürfte aber die Überlegenheit am Brett gewesen sein - schon zur Pause hatte Slowenien 10 Rebounds mehr gesammelt und folglich auch ganze zehn Würfe mehr abgegeben.
Etwas Pech kam auch dazu, beispielsweise bei einem Rebound-Kampf kurz vor der Pause, den Eloy Vargas versehentlich in den eigenen Korb tippte. Und auch der eigene Star Francisco Garcia hatte früh Foulprobleme, sodass er bis zur Pause nur 3 Punkte beisteuern konnte.
Nach der Pause kamen die Dragics zwar etwas besser in die Partie, gleiches galt aber auch für die Offense der Dominikaner, weshalb sich die Slowenen nie richtig absetzen konnten. Vor allem der starke James Feldeine sorgte dafür, dass das Spiel bis zum Ende eng blieb. Den Sprung machten die Mittelamerikaner jedoch nie. Wenn es etwas enger wurde, hatte Slowenien immer die richtige Antwort parat - sei es ein Dreier, ein Steal oder ein Rebound im richtigen Moment. Das würde den Dragics und Co. gegen den nächsten Gegner (USA) wohl auch gut zu Gesicht stehen.
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Spanien - Senegal 89:56 BOXSCORE
Punkte: Pau Gasol (17) - Mouhammad Faye (12)
Rebounds: Serge Ibaka, Marc Gasol (beide 6) - Abou Badji (6)
Assists: Ricky Rubio (6) - Xane Dalmedia (4)
Es ist und bleibt eine Wonne, Pau Gasol bei seinem Heim-Turnier spielen zu sehen. Nach der bärenstarken Vorrunde setzte der 34-Jährige auch gegen den Senegal wieder ein Ausrufezeichen. Dieser Mann ist momentan einfach nicht zu halten! 17 Punkte, 8/10 aus dem Feld - das kann sich durchaus sehen lassen. Wäre sein Arbeitstag nicht schon im dritten Viertel beendet gewesen, hätte er den Boxscore sicher noch weiter aufgefüllt.
Der Gegner hielt trotz einer ganz schwachen Leistung von Topscorer Gorgui Dieng (6 Punkte, 1/9 FG) eine Halbzeit lang recht gut mit und bestach vor allem durch seinen Einsatz. Die miesen Feldwurfquoten wurden etwa durch etliche Offensivrebounds (13 in Halbzeit eins) und die daraus resultierenden 2nd-Chance-Points einigermaßen wettgemacht.
Dass qualitativ insgesamt aber doch Welten zwischen den beiden Teams lagen, zeigte der Anfang des dritten Viertels. Spanien zog defensiv den Druck an und erlaubte dem Gegner über sechs Minuten nur ein einziges Field Goal. Vor allem Ricky Rubio entnervte die Senegalesen und sammelte 5 Steals, aber auch am Korb war gegen das dreiköpfige Blockmonster Pau (3 Blocks) und Marc Gasol (4) sowie Serge Ibaka (3) kein Kraut gewachsen.
Das ergab viele einfache Punkte und vergrößerte den Vorsprung deutlich. Als Dieng endlich seine ersten Punkte machte, führte Spanien bereits mit über 20. Die Senegalesen verkauften sich danach weiterhin ordentlich, gegen das tolle Ball Movement, die Abgezocktheit und die Klasse der Spanier fehlten ihnen letztlich einfach die Mittel. Mal sehen, ob Viertelfinal-Gegner den Gastgeber etwas mehr fordern kann - in der Gruppenphase war dies ja eher nicht der Fall.
Die FIBA-WM 2014 in der Übersicht