Parker schreibt Geschichte

Von SPOX
Tony Parker (r.) krönte sich gegen Polen zum besten Scorer der EM-Geschichte
© getty

Tony Parker wird zum besten EM-Scorer der Geschichte und kann sich zudem über einen knappen Sieg freuen. Elmedin Kikanovic trifft gegen Israel zwei Buzzerbeater und tütet damit den Sieg ein. Belgien setzt sich gegen Litauen durch - auch Matt Lojeski macht es mit dem Buzzer. Russland verliert dank eines Treffers von Petteri Koponen in den letzten Sekunden.

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Gruppe A

Finnland (1-2) - Russland (0-3) 81:79 (BOXSCORE)

Punkte: Erik Murphy (19) - Vitaly Fridzon (22)

Rebounds: Erik Murphy, Tuukka Kotti (beide 7) - Andrey Vorontsevich (11)

Assists: Petteri Koponen (6) - Andrey Vorontsevich, Dmitry Khvostov (beide 5)

Bye bye Russia? Ein Wurf 3,5 Sekunden vor dem Ende dürfte die Chancen auf ein Überstehen der Gruppenphase von Russland gen Null getrieben haben. Beim Stand von 79:79 nutzte Finnlands Guard Petteri Koponen (12 Punkte, 6 Assists) die fehlende Abstimmung bei einem russischen Switch und versenkte den offenen Mid-Range-Jumper eiskalt. Im letzten Angriff bekamen die Russen den Ball zwar in die Hände ihres Topscorers Vitaly Fridzon, die Nummer sieben traf unter Druck mehrerer Verteidiger aber nur die äußere Kante des Bretts.

Zuvor hatten sich beide Teams stets auf Augenhöhe präsentiert. Auch ein 8:0-Lauf der Finnen kurz vor der Halbzeit konnte von Russland umgehend gekontert werden. Neben Fridzon, der 4 seiner 7 Versuche von außen einnetzen konnte, überzeugte mal wieder Andrey Vorontsevich. Trotz seines Double-Doubles (13 Punkte, 11 Rebounds) stand am Ende aber die dritte Niederlage im dritten Spiel für die Sbornaja.

Finnland kann durch Koponens späten Treffer dagegen wieder vom Achtelfinale träumen, entscheidend dürfte dabei das Spiel gegen Bosnien-Herzegowina am Mittwoch werden. Überragender Akteur der Skandinavier war auch gegen Russland mal wieder Erik Murphy. Der 24-Jährige traf 7 seiner 13 Würfe und beendete die Partie mit 19 Punkten, 7 Rebounds und einer Plus-Minus-Bilanz von +13.

Israel (2-1) - Bosnien-Herzegowina (1-2) 84:86 OT (BOXSCORE)

Punkte: Omri Casspi (29) - Nemanja Gordici (22)

Rebounds: D'Or Fischer (8) - Andrija Stipanovic (18)

Assists: Gal Mekel (7) - Alex Renfroe (8)

Herzschlagfinale bis zur letzten Sekunde - und darüber hinaus. Bosnien stand vor dem Spiel gewaltig unter Druck. Mit zwei Niederlagen gestartet, mussten der Südeuropäer unbedingt einen Sieg einfahren, um zumindest die theoretische Chance auf die nächste Runde zu wahren. Bis zur zweiten Hälfte sah jedoch alles nach einem ungefährdeten Sieg Isreals aus: 10 Punkte Vorsprung und Wurfquoten jenseits der 70 Prozent, sowie ein bis dato überragender Omri Casspi. Der Forward der Sacramento Kings spielte Katz und Maus mit der bosnischen Mannschaft - zwischenzeitlich 24 Punkte, 7/8 aus dem Feld - der 27-Jährige war der alles überragende Mann.

Doch Bosnien-Herzegowina steckte nicht zurück, sonern kämpfte sich zurück in die Partie. Angeführt von Andrija Stipanovic (16 Punkte), Marko Sutalo (12), Nemanja Gordic (22) und Alba-Neuzugang Elmedin Kikanovic (17) holten sich die Bosnier das dritte Viertel mit 25-15.

Bis fünf Sekunden vor Schluss betrug Israels Führung lediglich drei Punkte (75-72). Doch Kikanovic verwandelte den Dreier zum Ausgleich und sorgte so für den Overtime-Zuschlag. Dort zogen die Mannen von Israel-Coach Arik Shivek dann erneut an und konnten sich eine Vier-Punkte-Führung herausspielen. Doch die Bosnier steckten nicht auf und kämpften sich abermals zurück. Es stand 84-84 mit vier Sekunden auf der Uhr, ehe sich wieder Kikanovic zum Held des Abends aufschwang. Nach Assist von Bayern-Guard Alex Renfroe sorgte er mit einem Layup für die Entscheidung in letzter Sekunde.

Frankreich (3-0) - Polen (2-1) 69:66 (BOXSCORE)

Punkte: Tony Parker (16) - Adam Waczynski (18)

Rebounds: Nando De Colo (8) - Marcin Gortat (11)

Assists: Boris Diaw (5) - A.J. Slaughter, Lukasz Koszarek (beide 3)

Die aus historischer Sicht wichtigste Aktion des Spiels erfolgte bereits nach circa drei Minuten - Tony Parker traf einen Pull-Up-Jumper und überholte damit den legendären Nikos Galis als besten Scorer der EuroBasket-Geschichte. Abgesehen von einer hohen Fünf mit Boris Diaw wurde der Moment aber nicht gefeiert. Es sollte schließlich noch Basketball gespielt werden.

Und damit taten sich die Franzosen in der Anfangsphase abermals relativ schwer. Häufig wurden offene Würfe daneben gesetzt, Nic Batum stand bereits nach vier Minuten bei zwei Fouls und musste auf die Bank. So konnte Polen durchaus am Sieg schnuppern, wenngleich der Favorit schon den Großteil des Spiels über führte. Richtig absetzen konnte sich das Team von Vincent Collet dennoch nie, da vor allem Adam Waczynski und Marcin Gortat stark dagegen hielten.

Als das Geld dann auf dem Tisch lag, war es an Parker, die Freiwürfe zum Sieg zu treffen. Er traf zwar nur einen, der letzte Versuch der Polen ging allerdings daneben - Gortat ist eben nicht für seinen Distanzwurf bekannt. Die Franzosen kamen also wie schon zum Auftakt mit einem blauen Auge davon, ihre Topform hat die L'Equipe indes auch in dieser Partie nicht erreicht.

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