Was ist der Ursprung der Basketball Champions League (BCL)?
Der Ausgangspunkt für die Entstehung der Champions League ist der Machtkampf zwischen FIBA und Euroleague, der seinen Anfang mit den neu eingeführten Nationalmannschaftsfenstern nahm. Schon länger wurde die Absicht vom Weltverband kommuniziert und ausgearbeitet - die Vorstellung fand schließlich Anfang September 2015 statt.
Die konkreten Pläne: Nach der EM 2017 beginnen sechs Zeitfenster für die Qualifikation zur WM 2019 in China, bei denen jeweils neun Tage im November 2017, Februar, Juni, September und November 2018 sowie im Februar 2019 für Länderspiele geblockt werden sollen.
Hintergrund der Idee war, dass wie beim Fußball der Ligabetrieb in dieser Zeit weltweit ruht. Die NBA entschied allerdings wenig später, ihren Spielplan nicht an die Neuerungen anzupassen. Anschließend machte auch die Euroleague ihre Missbilligung der Pläne deutlich.
Mit der Einführung der am neuen Rahmenkalender ausgerichteten Champions League sieht die FIBA eine Möglichkeit, ihre Planungen, die den Nationalmannschaften mehr Raum geben sollen, durchzusetzen. Ein wichtiger Faktor dabei: 50% des Unternehmens gehören der FIBA, die weiteren 50% den Ligen. Die BBL hält unter anderem 6,5 Prozent der Anteile an der Champions League.
In den letzten 15 Jahren dominierte auf dem Kontinent allerdings die Euroleague. Sie wurde im Jahr 2000 aus der Taufe gehoben und verdrängte die zuvor etablierte FIBA Euroleague nach 43 Jahren Spielbetrieb. Bisher gab sich die FIBA damit zufrieden, mit dem Europe Cup einen eigenen, kleineren internationalen Wettbewerb auszurichten. Dieser wird nun zum zweitklassigen Event umfunktioniert, während die CL das neue große Zugpferd des europäischen Basketballs werden soll.
Wie funktioniert der neue CL-Modus?
Im Gegensatz zur Euroleague, die weitgehend aus festen Teilnehmern besteht, ist die oberste Prämisse der Basketball Champions League, eine rein sportliche Qualifikation zu gewährleisten. So soll sichergestellt werden, dass die besten Klubs jedes Landes um die europäische Krone spielen. "Die Basketball Champions League ist ein Premium Produkt", sagte Vorstandsvorsitzender Markus Studer.
Die Vorrunde, die am 20. Oktober 2016 in ihre erste Saison startet, besteht aus 32 Teams, die in vier Achtergruppen aufgeteilt werden. Die exakte Vergabe der Startplätze wird bei einem Vorstandsmeeting am 3. Mai entschieden.
24 Klubs sind für die reguläre Saison gesetzt, die acht weiteren Plätze werden in einer Qualifikation vergeben, deren Startschuss bereits am 27. September fällt. Das Teilnehmerfeld besteht aus den nationalen Meistern 16 verschiedener Ligen, dazu erhalten die 12 besten europäischen Ligen für die Qualifikation einen dritten Startplatz. Vier Wildcards runden das Starterfeld für die Vorausscheidungen ab.
In der Qualifikation kämpfen die 32 Teams in zwei Runden mit Hin- und Rückspiel um die Teilnahme an der Gruppenphase. Die 24 Teams, die sich nicht durchsetzen können, sind für den FIBA Europe Cup spielberechtigt, die besten acht erreichen die Gruppenphase der regulären CL-Saison.
Nach der Vorrunde mit Heim- und Auswärtsspielen gegen jeden Gruppengegner ziehen 16 Teams, die vier besten jeder Gruppe, in die Playoffs ein. Rang fünf und sechs steigen in die Playoffs des FIBA Europe Cup ein, Rang sieben und acht einer jeden Gruppe scheiden aus.
Die Postseason der Basketball Champions League wird in zwei Runden mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Die besten vier Klubs spielen beim Final Four vom 28.-30. April 2017 anschließend den Sieger der Basketball Champions League aus.
Die Partien der Regulären Saison und der Playoffs werden dienstags (optional), mittwochs und donnerstags ausgetragen, um den nationalen Spielbetrieb nicht zu behindern.
Welche Ligen und Klubs haben bisher zugesagt?
Viele nationale Verbände haben sich noch nicht für einen der beiden Wettbewerbe entschieden. Die folgenden Ligen haben bereits ihre Teilnahme an der BCL bestätigt: Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen und Tschechien. Insgesamt haben sich 30 Klubs vorab registriert, um in der BCL zu spielen.
Aus Kroatien ist Cibona Zagreb im Falle einer sportlichen Qualifikation sicher dabei. Seine erfolgreichste Zeit hatte Zagreb in den 80ern, als man mit Topstar Drazen Petrovic zwei europäische Meisterschaften feiern konnte.
Die BBL hat sich mit ihrer Entscheidung bisher noch zurückgehalten. Ein Grund dafür ist, dass man den Klubs ein Mitspracherecht einräumen möchte und derzeit über die zukünftige Ausrichtung der BBL in Europa diskutiert. Am 19. April kommen Teams und Ligaführung zu einem Treffen zusammen, bei dem höchstwahrscheinlich eine Entscheidung fällt, an welchem europäischen Wettbewerb die deutschen Klubs teilnehmen.
Die Tabelle der BBL