Unter den ausgeschlossenen Nationen befinden sich Europameister Spanien und fast alle anderen Top-Nationen, nicht aber der DBB. Die betroffenen Verbände könnten nach derzeitigem Stand nicht an der EM 2017 teilnehmen.
Die französische Sporttageszeitung L'Equipe veröffentlichte am Samstag einen Brief der FIBA Europe an den slowenischen Verband, darin wird die Sanktion erklärt. Die Verbände werden demnach gesperrt, da sie ihren Klubs trotz einer Drohung der FIBA Europe nicht untersagt hätten, in der Euroleague oder im Eurocup zu spielen. Bis Mittwoch ist Zeit, sich zur Sache zu äußern.
Die FIBA führt zur kommenden Saison die Champions League ein und tritt damit in Konkurrenz zur Königsklasse Euroleague. Seit dieser Entscheidung streiten sich beide Parteien um die Klubs und haben bei der Europäischen Kommission Beschwerden gegen das Verhalten des Konkurrenten eingelegt.
Vorwurf des "Syndikats"
Die 14 betroffenen Verbände sollen Spanien, Serbien, Kroatien, Russland, Litauen, Griechenland, Italien, Israel, Montenegro, Mazedonien, Bosnien, Slowenien, Polen und die Türkei sein - die Creme de la Creme.
Finanzschwächere Klubs werden laut FIBA von der Euroleague diskriminiert, dazu sei der neue Vertrag mit den elf Inhabern der A-Lizenz, die zur ständigen Teilnahme am Wettbewerb berechtigt, der eines "Syndikats". Die Klubs hatten sich im November für weitere zehn Jahre an die Euroleague gebunden. Kein Bundesligist verfügt über eine A-Lizenz.
Ende März hatte die FIBA ihren Mitgliedsverbänden mit dem Ausschluss der Nationalmannschaften für ihre Wettbewerbe gedroht, sollten Klubs der Euroleague Zusagen geben. Nun ist es offenbar so weit.
Hoffnung für Deutschland?
Aufgrund des Machtkampfs könnte die deutsche Nationalmannschaft doch noch auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio hoffen. Obwohl Dirk Nowitzki und Co. bei der Heim-EM 2015 die Teilnahme verspielten, könnte der Ausschluss eine weitere Chance eröffnen.
Laut Medien hat die FIBA dem DBB bereits ein Schreiben übermitteln, um zu erfragen, ob in Deutschland grundsätzlich die Bereitschaft bestünde, ein Qualifikationsturnier zu organisieren und dieses anschließend auch bestritten werden könnte. Sollte der DBB zustimmen und das Turnier zudem gewinnen, wäre eine Olympia-Teilnahme doch noch möglich.