Ist die Saison durch die Entscheidung für ein Zehn-Mannschaften-Turnier gerettet?
Nein. "Wir haben", sagte Alba Berlins Manager Marco Baldi dem SID, "die Weichen gestellt", mehr aber nicht. Erst wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen, geht die Korbjagd ohne Zuschauer weiter. Die BBL hat sich hierfür den 18. Mai als Deadline gesetzt. Baldi räumt auch ein, dass "noch viele Fragezeichen" bestehen, zugleich betont er: "Wir wissen, dass es gerade wichtigere Dinge gibt als Basketball."
Wo findet das BBL-Turnier statt?
Das ist noch offen. Die BBL verschickte am Dienstag eine Ausschreibung, die Entscheidung über den Gastgeber fällt am kommenden Montag. Infrage kommen aufgrund der Anforderungen (Hotels, Infrastruktur, Arena, Trainingsmöglichkeiten) von den verbleibenden Klubs wohl Berlin und München. Interessiert sind auch Köln, Frankfurt und Oldenburg. "Es ist auch eine Frage der Kosten", sagte Ligachef Stefan Holz dem SID.
Welche Teams sind dabei und welche nicht?
Teilnehmer wären die Topklubs München, Berlin und Bamberg sowie Ludwigsburg, Crailsheim, Oldenburg, Vechta, Göttingen, Ulm und Frankfurt. Für Würzburg, Braunschweig, Bayreuth, Gießen, Bonn, Weißenfels und Hamburg ist die Saison dagegen definitiv beendet. Es wird keine Absteiger geben, dafür aber zwei Aufsteiger.
Wann genau wird gespielt?
Einen exakten Zeitplan gibt es noch nicht. Klar ist, dass die Saison bis zum 30. Juni beendet werden soll. Für das Turnier werden drei Wochen veranschlagt. "Es wird eng getaktet sein", sagte Holz. Vor dem Beginn des Turniers sollen die Mannschaft zwei Wochen lang in ihren eigenen Hallen trainieren, am Spielort dann in Hotels isoliert werden.
Wie sieht der Modus aus?
In zwei Fünfer-Gruppen spielt zunächst jeder gegen jeden. Anschließend folgen im Überkreuz-Verfahren Viertel- und Halbfinale sowie das Finale in einem angepassten Play-off-Modus.
Werden die Profis aus Amerika nun eingeflogen?
Theoretisch ist das möglich. Die US-Spieler haben in der Regel nach wie vor gültige Arbeitsverträge, auch heben noch Flugzeuge aus den USA nach Deutschland ab. Doch die Klubs werden höchstwahrscheinlich die Entscheidung der Behörden abwarten, um am Ende nicht auf den Flugkosten sitzen zu bleiben. Zurückkehrende Spieler müssten zunächst in Quarantäne.
Werden die sieben "Aussteiger" Nachteile bekommen?
Finanziell: Nein. Die Einnahmen der Liga etwa aus dem TV-Vertrag sollen wie geplant anteilig verteilt werden. Die zehn beim Endturnier startenden Klubs bekommen nicht automatisch mehr Geld, weil zunächst auch keine zusätzlichen Einnahmen zu erwarten sind. "Wirtschaftlich rechnet sich das natürlich nicht", sagte Baldi. Allerdings bestimmt das Turnier die Endplatzierung, so dass dort das Startrecht für die internationalen Wettbewerbe vergeben wird.
Wo würde das Turnier im TV zu sehen sein?
MagentaSport, die Telekom-Tochter, ist Hauptrechte-Inhaber, ausgewählte Spiele würden auch bei Sport1 laufen. Laut BBL zeigen aber auch ARD und ZDF "großes Interesse" an einer ausführlichen Berichterstattung.