Im zweiten Finalspiel am Sonntag (15 Uhr Alle Spiele des BBL Final-Turniers 2020 live bei MagentaSport) kann sich die Mannschaft des spanischen Trainers Aito Garcia Reneses sogar eine Niederlage mit 22 Punkten erlauben, um den neunten deutschen Meistertitel zu gewinnen.
Ob die bislang so kampfstarken Ludwigsburger, die im Viertelfinale Titelverteidiger Bayern München ausgeschaltet hatten, am Sonntag noch einmal zurückschlagen könne, erscheint allerdings mehr als fraglich.
Alba Berlin vor Meisterschaft: "Sind in einem guten mentalen Status"
"Ich freue mich, dass wir alle bei 20 Punkten vorne noch nicht satt sind", sagte Berlins Niels Giffey, mit 12 Punkten einer der besten Scorer seiner Mannschaft: "Es macht mich sicherer fürs zweite Spiel, dass wir in einem guten mentalen Status sind."
Die Riesen mussten am Freitag ohne Topscorer und Antreiber Marcos Knight auskommen: Der 30 Jahre alte Amerikaner hatte sich bereits im zweiten Vorrundenspiel gegen Frankfurt am rechten Sprunggelenk verletzt. Nach dem zweiten Halbfinalspiel gegen ratiopharm Ulm, in dem er die Riesen mit 26 Punkten fast im Alleingang in ihr erstes Finale geführt hatte, konnte er dann kaum noch laufen. Ob Knight am Sonntag eingesetzt werden kann, ist eher unwahrscheinlich.
Ludwigsburgs Trainer: "Manche Spieler waren übermotiviert"
"Wir haben unsere Konzentration verloren, manche Spieler waren übermotiviert, wollten es in die Hand nehmen, wie Marcos das manchmal macht, aber das ist nicht unser Spiel", sagte Ludwigsburgs Trainer John Patrick: "Unser Rebounding war eine Katastrophe."
Nach verbissenem Beginn gerieten die Riesen nach sieben Spielminuten erstmals mit sechs Punkten in Rückstand, anschließend bauten die Berliner ihren Vorsprung vor allem dank der treffsicheren Rokas Giedraitis und Martin Hermansson (je 14 Punkte) sowie Giffey, Marcus Eriksson und Landry Nnoko (je 12) stetig aus. Zwischenzeitlich führte Alba sogar mit 30 Punkten, agierte aber im Schlussviertel bisweilen ein wenig zu lässig.
Die Berliner hatten bereits ihre Erfahrungen mit dem Zweiten der abgebrochenen regulären Saison gemacht: In der Vorrunde gelang Alba ein schwer erkämpfter Sieg gegen Ludwigsburg, 97:89. "Kein Team europaweit, das schon mal die Erfahrung mit Ludwigsburg gemacht hat, wünscht sich, gegen die zu spielen", hatte Albas Manager Marco Baldi vor dem Spiel angemerkt und betont: "Jetzt geht es aber auch nicht um wünschen, jetzt geht es um Titel."
Und der ist nun zum Greifen nah. Berlin war ohne Niederlage in die Finalspiele eingezogen, und vor allem im Halbfinale bei zwei eindrucksvollen Siegen gegen die EWE Baskets Oldenburg schien Alba mit seinem großen Kader schier unantastbar.
Ludwigsburg hatte sich in der K.o.-Runde zunächst mit insgesamt nur drei Punkten Unterschied gegen die Bayern und danach gegen die bis dahin unbesiegten Ulmer mit einem Unentschieden und einem Sieg durchgesetzt. Auf ihren ersten Titel aber werden die Riesen wohl noch warten müssen.
BBL: Der Weg von Alba Berlin und Ludwigsburg ins Finale
Runde | Alba Berlin | Ludwigsburg |
Gruppe | Frankfurt Skyliners (81:72) | Rasta Vechta (81:76) |
Brose Bamberg (98:91) | Frankfurt Skyliners (80:77) | |
Rasta Vechta (102:72) | Brose Bamberg (103:74) | |
Ludwigsburg (97:89) | Alba Berlin (89:97) | |
Viertelfinale | Göttingen (93:68, 88:85) | FC Bayern (87:83, 73:74) |
Halbfinale | Oldenburg (92:63, 81:59) | ratiopharm Ulm (71:71, 94:85) |