Saibou hatte im Vorjahr mit Teilnahmen an Demos gegen die Anti-Coronamaßnahmen und kruden Thesen für Kopfschütteln gesorgt, nach seiner Berufung für das Turnier am Wochenende gab es reichlich Kritik. Voigtmann bezog in einem bemerkenswerten Monolog Stellung.
"Ich hoffe, jeder weiß, dass wir eine offene, nicht von Extremismus und jeglichen Verschwörungstheorien geprägte Gesellschaft bevorzugen", sagte der frühere Frankfurter: "Wir versuchen, jedem seine Meinung zu lassen. Aber Meinung hat auch irgendwo eine Grenze. Irgendwo hört Meinung auf, und es beginnen Hetze und extremistische Gedanken. Da müssen wir sehr aufpassen. Dafür stehen wir überhaupt nicht als DBB (Deutscher Basketball Bund, d. Red.)."
Saibou habe sich "in Sachen verrannt, die er selbst zu klären hat. Die Aufarbeitung kann noch nicht vorbei sein", so Voigtmann. Der 31-Jährige Saibou hatte sich am Mittwoch mit einem Video zu Wort gemeldet und sich für sein Verhalten entschuldigt.
"Das Statement ist okay. Nicht mehr und nicht weniger. Es sind noch einige Positionen offen", stellte Voigtmann klar: "Ich habe das Gespräch mit ihm gesucht, um seinen Standpunkt zu verstehen. Warum er sich bis heute noch nicht von allen Standpunkten distanziert hat."
Voigtmann: "Viel mehr als zwei Chancen gibt es nicht"
Er habe das für sich "persönlich als Entschuldigung oder Erklärung akzeptiert. Es ist ein wichtiger Grundstein unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, dass zweite Chancen gewährt werden. Viel mehr als zwei Chancen gibt es nicht."
Sollte Saibou versuchen, in seiner besonderen Position als Nationalspieler "irgendwas in solche Richtungen zu tragen, wie wir das hatten, dann sage ich für mich persönlich, dass ich raus bin aus der Nationalmannschaft", sagte Voigtmann: "Oder er wird rausgeschmissen."
Der Rückkehrer werde "nicht gemieden, aber es ist auch nicht so, dass ihm alle in den Arm fallen und alle Gespräche wie früher sind". Es seien "noch einige Fragen offen. Gerade zu Verschwörungstheorien und Gruppierungen, mit denen er da demonstriert hat."
"Wir haben als Verband große Fehler gemacht", sagte DBB-Vizepräsident Armin Andres zum Umgang mit der Angelegenheit: "Das kann man nicht wegwischen. Dafür möchten wir uns entschuldigen." Man habe die Sachlage und die Tragweite "etwas unterschätzt".