Basketball-WM: DBB-Zwischenzeugnisse nach der Vorrunde: Hier hat der Bundestrainer ein Luxusproblem

Von Robert Arndt
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Drei Spiele, drei Siege. Deutschland steht in der Zwischenrunde der Basketball-WM und hat nun gute Aussichten auf das Viertelfinale. Am Freitag geht es in der Zwischenrunde weiter, ein guter Zeitpunkt für ein erstes Zwischenzeugnis.

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Dennis Schröder

  • Stats: 19,7 Punkte, 2,7 Rebounds, 5,7 Assists und 2,0 Steals bei 46,7 Prozent FG und 31,8 Prozent Dreier in 27,8 Minuten

Sparflamme gegen Japan, herausragend gegen Australien, dann wieder mit gebremsten Schaum gegen Finnland. Der deutsche Kapitän wählte seine Spots überlegt und scheint sich seine Kräfte für ein langes Turnier einzuteilen. Komplett zufrieden war der Braunschweiger aber nicht. "Ich muss meine Dreier besser treffen", merkte Schröder nach dem Finnland-Spiel an.

Das ist derzeit auch wirklich der einzige Makel beim Raptors-Guard. Als es aber wichtig war, also im Australien-Spiel, netzte der 29-Jährige 5/9 von Downtown. Der Jumper aus der Mitteldistanz fällt, dazu hat Schröder auch schon 6 Steals eingesammelt (bei ebenso vielen Ballverlusten). Schröder hat bislang alles im Griff und konnte in kritischen Phasen immer einen Gang nach oben schalten.

Note: 1,5

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Maodo Lô

  • Stats: 7,7 Punkte und 2,7 Assists bei 40,9 Prozent FG und 31,2 Prozent Dreier in 20,2 Minuten

Die Vorstellung gegen Australien war eine Offenbarung nach zuvor schwachen Testspielen und macht Hoffnung. Gegen Finnland fiel zwar nicht der Wurf, dennoch trat der Berliner wieder mit einem ganz anderen Selbstverständnis auf und machte seine Sache als zweiter Spielmacher sehr gut. Darauf lässt sich aufbauen. Der DBB braucht einen starken Lô.

Note: 2,5

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Justus Hollatz

  • Stats: 2,0 Punkte, 1,7 Rebounds und 0,7 Assists bei 60 Prozent FG in 8,0 Minuten

"Juice" wird als dritter Spielmacher wenig spielen, das war vor dem Turnier klar. Durch die Wagner-Verletzung profitierte aber auch er und wusste vor allem gegen die Finnen mit seiner Übersicht zu überzeugen, dazu kamen einige Hustle Plays.

Für mehr Minuten fehlt dann aber doch noch ein Stück, aber für Hollatz ist das eine weitere Gelegenheit, um zu lernen. Mit 22 Jahren hat er ohnehin noch die besten Jahre vor sich.

Note: 3,5

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Andreas Obst

  • Stats: 6,3 Punkte, 1,7 Rebounds und 1,0 Assists bei 35,3 Prozent FG und 33,3 Prozent Dreier in 21,9 Minuten

Ist der Knoten endlich geplatzt? Drei Dreier in der zweiten Halbzeit gegen Finnland könnten wichtig fürs Selbstvertrauen gewesen sein, nachdem Obst von Downtown noch überhaupt nicht in Tritt gekommen war. Genau das ist aber seine Rolle, doch selbst offene Versuche gingen teils deutlich daneben.

Das ist bitter, doch aufgrund der starken EuroBasket wird Obst weiterhin wie ein elitärer Shooter von den Gegnern behandelt. Das verschafft Räume für die Mitspieler, dazu ist Obst inzwischen keine offensichtliche Schwachstelle in der Defense mehr.

Note: 3,5

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David Krämer

  • Stats: 3,0 Punkte und 1,0 Rebounds bei 66,7 Prozent Dreier in 4,0 Minuten

Dem Ex-Braunschweiger wurde klar kommuniziert, dass er der 12. Mann sei, im Zweifel ist der Guard aber bereit, wie das Finnland-Spiel zeigte. Die ersten beiden Dreier in der Garbage Time waren prompt drin. Wer weiß, vielleicht wird Krämer in der ein oder anderen Situation tatsächlich gebraucht.

Note: nicht zu bewerten

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Franz Wagner

  • Stats: 10,0 Punkte, 6,0 Rebounds und 5,0 Assists bei 41,7 Prozent FG und 0,0 Prozent Dreier in 26,6 Minuten

Wann kehrt der Magic-Forward wieder zurück? Das ist die große Frage, eine Antwort darauf gibt es nicht. Machte gegen die Japaner ein gutes Spiel, auch wenn der eigene Wurf, vor allem der Dreier, durchaus ein Problem bleibt. Als Spielmacher hat Wagner dafür große Fortschritte gemacht. Aus deutscher Sicht bleibt zu hoffen, dass der Berliner spätestens für die großen Spiele wieder uneingeschränkt einsatzbereit sein wird.

Note: 3

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Isaac Bonga

  • Stats: 9,3 Punkte, 1,7 Rebounds und 2,0 Assists bei 57,9 Prozent FG und 25 Prozent Dreier in 18,7 Minuten

In Wagners Abwesenheit spielte sich Bonga in den Vordergrund. Der Bayern-Forward glänzte vor allem gegen die Australier in der Defense und ist der Mann für die Spezialaufgaben im deutschen Team. Auffällig war auch, wie beständig Bonga erfolgreich am offensiven Brett war und dem DBB im Frontcourt noch mehr Länge gab.

Bongas Rolle dürfte wieder ein bisschen schrumpfen, dennoch hat auch der Münchner unter Beweis gestellt, dass sich der Bundestrainer auf ihn verlassen kann. Hier und da fiel sogar der Eckendreier, ein weiteres gutes Zeichen.

Note: 2,5

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Niels Giffey

  • Stats: 3 Punkte, 1 Rebound und 1 Assists bei 33,3 Prozent FG und 28,6 Prozent Dreier in 12,5 Minuten

Auch Giffey macht seine Sache bisher ordentlich in kleiner Rolle, auch wenn der Dreier nicht so wirklich fällt. Der Forward kennt das System, bewegt sich im Flow der Offense, hat aber natürlich defensiv klare Schwächen. Das ist aber alles im Rahmen und so wie man es erwarten konnte.

Note: 3,5

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Johannes Voigtmann

  • Stats: 6,0 Punkte, 6,0 Rebounds, 3,3 Assists und 1,7 Steals bei 58,3 Prozent FG und 33,3 Prozent Dreier

Hin und wieder wünscht man sich, dass der Center entschlossener den Abschluss suchen würde, ansonsten liefert der frühere Frankfurter genau das, was man von ihm erwarten konnte. Voigtmann überzeugt defensiv mit gutem Positionsspiel, boxt hervorragend aus und leitet oft schnell den Gegenangriff ein.

Im Halbfeld wird der Vize-Kapitän oft Spielmacher vom Perimeter eingesetzt, wobei vor allem das High-Low mit Daniel Theis exzellent funktioniert. Hier und da streut Voigtmann auch einen Dreier ein, meist ist er jedoch auf der Suche nach den Cuttern. Seine Erfahrung stabilisiert das Team enorm.

Note: 2,5

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Moritz Wagner

  • Stats: 13,7 Punkte und 5,3 Rebounds bei 66,7 Prozent FG und 42,9 Prozent Dreier in 18,6 Minuten

Seine Zahlen sind vielleicht etwas aufgebläht, da der Löwenanteil gegen den überforderten Frontcourt der Japaner sowie in der Garbage Time gegen Finnland kam. Es bleibt also weiter Luft nach oben, dennoch ist Wagner mit seiner Energie stets ein belebendes Element für das DBB-Team.

Beispielhaft sein Steal gegen Patty Mills im Australien-Spiel, als dieser gerade Feuer gefangen hatte. Es sind diese Kleinigkeiten, für die Wagner steht und Deutschland so stark machen.

Note: 2,5

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Daniel Theis

  • Stats: 10,0 Punkte, 4,3 Rebounds, 2,3 Assists und 1,0 Blocks bei 61,9 Prozent FG in 20,0 Minuten

Der heimliche MVP des DBB in dieser Gruppenphase. Theis ist fit und kann seine Rolle als Defensiv-Anker der Mannschaft viel besser ausfüllen. Zusammen mit Voigtmann bildet der Pacers-Center einen exzellenten Frontcourt, die sich beinahe blind verstehen. Im Vorjahr hatte Theis noch Knieprobleme, nun hat er keine Probleme, nach Switches auch gegnerische Guards vor sich zu halten.

Im Angriff bleibt seine Chemie mit Schröder ohnehin eine Konstante. Auffällig war aber auch, dass Theis - ähnlich wie Voigtmann - auch vermehrt als Playmaker eingesetzt wurde und dies auch gut umsetzte. Einziger Makel bleiben seine Freiwürfe (nur 50 Prozent, 4/8 FT), hier bleibt noch Luft nach oben. Zum Vergleich: In der NBA waren es in 313 Partien über 71 Prozent.

Note: 1,5

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Johannes Thiemann

  • Stats: 6,0 Punkte, 4,7 Rebounds und 1,3 Steals bei 66,7 Prozent und 20 Prozent Dreier in 21,8 Minuten

War das Spiel gegen Australien ein Zeichen? Dort war es Thiemann, der zusammen mit Theis in der Crunchtime den Frontcourt bildete. Der Alba-Big ist im Vergleich zu Voigtmann der bessere Switch-Verteidiger, vermutlich erhielt er deswegen den Vorzug.

Und Thiemann hat sich das auch verdient. Stark im Abschluss, sehr stabil in der Defense. Der Bundestrainer hat hier ein echtes Luxusproblem und kann seine vier Bigs fast nach Belieben ohne Qualitätsverlust durchwechseln.

Note: 2