Fener triumphiert in Piräus

SPOX
14. März 201511:53
Nemanja Bjelica war einer der Matchwinner für Fenerbahcegetty
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Der FC Barcelona schlägt Champion Maccabi Tel Aviv deutlich und festigt Rang zwei in Gruppe E. Maik Zirbes gelingt mit Crvena Zvezda Telekom Belgrad ein starkes Spiel bei Galatasaray. Fenerbahce gewinnt im griechischen Hexenkessel, Kaunas setzt sich gegen Panathinaikos durch

Gruppe E

Galatasaray Liv Hospital - Crvena Zvezda Telekom Belgrad 68:91 BOXSCORE

Das hatte sich Gala höchstwahrscheinlich etwas anders vorgestellt. Einzig im ersten Viertel konnten die Türken mithalten, danach zog Belgrad unaufhaltsam davon. Die Serben zelebrierten ihren Teambasketball geradezu (25 Assists) und hatten ihre Führung so bereits zur Halbzeit auf 17 Punkte ausgebaut.

Es musste sich etwas ändern aus Gala-Sicht. Und es änderte sich. Etwas wenigstens. Denn immerhin das dritte Viertel gestalteten die Türken ausgeglichener, mussten zu Beginn des Schlussabschnitts dann aber endgültig abreißen lassen. Gegen Belgrads starke Defense erspielte sich Galatasaray einfach zu wenige offene Würfe und lag nach schnellen 8 Punkten von Jaka Blazic bereits nach zwei Minuten im vierten Viertel mit 21 Zählern zurück.

Die Entscheidung. Crvena Zvezda brachte das Spiel locker über die Zeit und erfreute sich gleichzeitig an der perfekten Leistung des Maik Zirbes. 5 Würfe nahm der Deutsche, 5 traf er. Am Ende stand Zirbes so bei 12 Punkten. Topscorer der Partie war jedoch Blazic mit 19 Zählern. Durch seinen zweiten Erfolg in Serie hat Belgrad nun drei Siege auf dem Konto und schielt damit wieder schüchtern in Richtung Playoffs.

FC Barcelona - Maccabi Tel Aviv 89:71 (BOXSCORE)

Halbfinalist aus dem Vorjahr gegen den aktuellen Champion. Zweiter gegen den Dritten der Gruppe E. Es hätte ein enges Spiel werden können - und war am Ende doch so deutlich, wie es wohl die wenigsten vermutet hätten. Dabei deutete bereits das erste Viertel an, in welche Richtung es diesmal gehen würde. Barca begann unglaublich konzentriert, verteidigte stark und hatte sich nach den ersten zehn Minuten bereits eine Zehnpunkteführung erspielt. SPOX

Zwar fing sich Maccabi im Anschluss, gestaltete das Spiel ausgeglichener, gegen Barcas Ausgeglichenheit hatte der Champion jedoch wenig auszurichten. Gegen Barcas Ausgeglichenheit und gegen Ante Tomic. Immer wieder ließen die Katalanen ihre Offense über ihren Center laufen. Und das aus gutem Grund: Tomic setzt nicht einen Wurf daneben (4/4 FG, 8/8 FT) und legte am Ende ein starkes Double-Double auf (16 Punkte, 12 Rebounds).

Doch nicht nur Tomic, ganz Barcelona hatte Spaß am Wurf diesseits des Perimeters. 71 Prozent der katalanischen Zweier fanden ihren Weg durch die Reuse. Zu viel für Maccabi, das zudem das Duell unter den Brettern verlor (26:32 Rebounds). Tibor Pleiß kam in 12 Minuten auf 2 Punkte (1/1 FG) sowie 4 Rebounds. Durch den Erfolg hat Barca in Gruppe E nun einen Sieg mehr auf dem Konto als Maccabi.

Real Madrid - Alba Berlin 93:62 (BOXSCORE)

Analyse Alba chancenlos bei Real

Zalgiris Kaunas - Panathinaikos Athen 76:70 BOXSCORE

Will Cherry, immer wieder Will Cherry. Erst zog der Playmaker zum Korb und traf. Dann zog er erneut zum Korb, ließ sich foulen und traf - beide Freiwürfe. Es sah gut aus für Zalgiris, richtig gut. Und als DeMarcus Nelson wenig später auch noch wenig cherry'esque zwei Freebies vorne auf den Ring setzte, sah es plötzlich sogar blendend aus.

Zwar verkürze Nikos Pappas 15 Sekunden vor dem Ende noch mal auf vier Zähler, doch Zalgiris brachte das Spiel schlussendlich vor der Linie über die Zeit - und tat Alba Berlin damit einen durchaus ansehnlichen gefallen. Durch die überraschende Niederlage in Kaunas liegt Panathinaikos nämlich weiterhin nur einen Sieg vor dem deutschen Pokalsieger auf Rang vier, dem letzten Playoff-Platz, der Gruppe E.

Diesmal hatten die Griechen einfach zu große Probleme mit ihrem Wurf (33 Prozent 3FG, 41 Prozent FT) und lagen im Grunde von den ersten Minuten an in Rückstand. Dennoch bot sich am Ende die Chance zum Sieg. Dann kam Will Cherry.

Die Spiele der Gruppe E

Die Spiele der Gruppe F

Gruppe F

Nizhny Novgorod - Laboral Kutxa Vitoria 89:85 BOXSCORE

8 Punkte hatte Laboral bis zum Schlussviertel zwischen sich und Novgorod gebracht. Kein beruhigendes Polster, aber doch eines, auf dem sich grundsätzlich aufbauen lässt. So führten die Basken auch nach knapp vier Minuten im Schlussviertel und waren tatsächlich auf einem guten Weg, den so wichtigen Auswärtsieg im Kampf um die Playoffs einzufahren.

Dann wurde Gal Mekel jedoch beim Dreier gefoult, traf alle drei Freiwürfe. Plötzlich war Nizhny da - und musste sich doch noch ein wenig gedulden, ehe es erstmals im Schlussviertel in Führung ging. Erst zwei Minuten vor dem Ende stieg Trey Thompkins hoch und traf. Das Spiel war gedreht. Zwar brachte Mike James Laboral von der Linie zehn Sekunden vor dem Ende noch einmal auf zwei Punkte heran, doch Thompkins blieb bei seinen Freiwürfen ebenfalls völlig ruhig und sicherte den Sieg. Der Amerikaner war dann auch Topscorer der Partie (22 Punkte) und griff sich zudem 10 Rebounds.

ZSKA Moskau - Anadolu Efes Istanbul 88:83 BOXSCORE

Eineinhalb Minuten waren noch zu spielen, da leistete sich Anadolu einen leichten Turnover. Nando de Colo traf direkt im Anschluss den Runner, ZSKA führte mit acht. Die Entscheidung, richtig? Falsch! Denn die Türken hatten längst nicht aufgegeben. Zunächst verkürzte also Ex-Moskowiter Nenad Krsitc von der Linie, ehe Dontaye Draper das Spiel mit seinem erfolgreichen Dreier tatsächlich wieder offen gestaltete.

Plötzlich betrug Moskaus Führung nur noch drei Punkte. Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Und Nando de Colo übernahm Verantwortung. ZSKA lief das Isolation-Play für den Franzosen und der rechtfertigte das Vertrauen von Coach Dimitrios Itoudis mit dem erfolgreichen Layup. Diesmal blieb auch Anadolus Antwort aus und ZSKA gewann ein Spiel, in dem die Moskowiter speziell mit starken Quoten von draußen (50 Prozent 3FG) und einem starken zweiten Viertel (22:12) überzeugten.

Stichwort: überzeugen. Das tat auch Milos Teodosic. Der Serbe fand schnell seinen Wurf, traf Dreier um Dreier (62 Prozent 3FG) und führte trotz 5 Ballverlusten gewohnt stark Regie (9 Assists). Unterstützung erhielt Teodosic von Sasha Kaun (16 Punkte, 6 Rebounds) und in der Schlussphase schließlich von Nando de Colo. So sicherte sich ZSKA den Tiebreaker gegen Anadolu und kann bereits für die Playoffs planen. Die Türken müssen auf Rang vier der Gruppe F dagegen weiter zittern.

EA7 Emporio Armani Milan - Uncaja Malaga 90:86 BOXSCORE

Nicht einmal zwei Minuten waren im zweiten Viertel gespielt, da schrieb Caleb Green Geschichte. Der Amerikaner stieg zum Dreier hoch, traf und markierte so den 500.000. Punkt der Euroleague-Geschichte. Knapp 14 Jahre und fünf Monate zuvor hatte Dino Radja für Olympiakos die ersten Zähler des damals neu gegründeten Wettbewerbs erzielt.

Green wird ab sofort also für immer seinen Platz in den Geschichtsbüchern inne haben. Damit sind die positiven Nachrichten aus Unicaja-Sicht jedoch auch bereits erzählt. Denn eigentlich hätte der Tabellenführer der spanischen ACB beim Schlusslicht der Gruppe F Boden auf die Playoff-Plätze gutmachen können. Eigentlich. Denn Milan scheint sich langsam zu finden. Die Italiener dominierten die Bretter (33:22 Rebounds) und trafen zudem unglaublich sicher aus dem Feld (62 Prozent 2FG, 43 Prozent 3FG).

Erstmals davonziehen konnten sie dennoch erst im dritten Viertel, an dessen Ende sich Milan einen Sechspunktevorsprung erspielt hatte. Und irgendwie kam Malaga nicht mehr entscheidend heran. Mit dem Erfolg gab Milan die rote Laterne der Gruppe F an Unicaja ab und hat wieder Chancen auf die Playoffs. Speziell dank Alessandro Gentile, der mit 23 Punkten Topscorer der Partie war.

Olympiakos Piräus - Fenerbahce Ülker Istanbul 64:73 BOXSCORE

Wer auch immer beim Basketball das Rebound-Duell dominiert, hat beste Chancen, das Spiel am Ende auch zu gewinnen. Und wie Fenerbahce dominierte. 42 Boards griffen sich die Türken, gestatteten Olympiakos gleichzeitig lediglich 29. Dazu schnappte Fenerbahce ganze 12 Mal am offensiven Brett zu und erarbeitete sich so immer wieder zweite Wurfchancen.

Das war allerdings auch nötig. Denn Feners 37 Prozent Quote von diesseits des Perimeter genügen normalerweise nicht, um ein Spiel beim Tabellenführer zu gewinnen, der noch noch dazu bislang erst ein Top-16-Spiel verloren hat. Allerdings verwandelten die Türken gleichzeitig stolze 55 Prozent ihrer Dreier und hatten zudem Nemanja Bjelica in ihren Reihen.

Nicht nur, dass der Serbe unglaublich sicher von draußen traf (3/4 3FG), er setzte per Triple auch einem kurzen Lauf Olympiakos' ein Ende, der die Griechen kurz vor dem Ende so eben auf vier Punkte herangebracht hatte. Im Anschluss zog Fener wieder davon und sicherte sich schlussendlich den Statement-Sieg beim Champion von 2012 und 2013.

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