Box-Pirat Marco Käpt'n Huck möchte seinem Promoter Wilfried Sauerland den großen Feiertag nicht mit einer Niederlage verderben. "Ich weiß, was auf dem Spiel steht", sagte der Cruisergewichts-Weltmeister der WBO vor dem 100. "ARD"-Boxabend am Samstag in der Erfurter Messehalle.
Eben nicht nur das Jubiläum und der eigene WM-Titel, sondern auch die Aussicht, Teilnehmer an einem geplanten Super-Six-Turnier zu sein, wie es Sauerland-Event bereits im Supermittelgewicht mit Arthur Abraham installiert hat.
Da soll Herausforderer Matt Godfrey nicht zur Stolperfalle werden. Zwar ist der 29-Jährige aus den USA nur die Nummer acht der WBO-Rangliste, er gilt aber als unangenehm zu boxen, weil er während des Kampfes immer wieder zwischen der Normalauslage und der Rechtsauslage hin und her pendelt. Immerhin zehn seiner 20 Siege hat er vorzeitig errungen.
Trainer Ulli Wegner zuversichtlich
Doch Hucks Trainer Ulli Wegner verbreitet Zuversicht. "Marco hat in Kienbaum gut gearbeitet. Dabei wollte ich einmal neue Reize setzen, Marco hat auch Trainingseinheiten im Schwimmen, Radfahren und Laufen absolviert und sogar einen kleinen Triathlon gemeistert", berichtete der Coach, der im Juni mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.
Was Schnelligkeit und Kondition betrifft, wird der aus dem einstigen Jugoslawien geflüchtete Huck keine Schwierigkeiten haben, im Vordergrund standen in den vergangenen Tagen die Planungen für die Kampfführung.
Wegner: "Es wird wichtig sein, dass Marco die taktische Linie einhält. In der Hitze des Gefechtes hat er damit manchmal seine Probleme."
Promoter Sauerland in die "Hall of Fame" aufgenommen
Bedenken, die sein Manager nicht teilen kann. "Ich bin sicher, dass Marcos Kampf eines Jubiläums würdig sein wird", sagt Sauerland, seit kurzem als zweiter Deutscher nach Boxlegende Max Schmeling in den USA in die "Hall of Fame" aufgenommen. Den Fernseh-Vertrag mit der "ARD" hat der Unternehmer gerade erst bis 2015 verlängert.
Ebenfalls über die Bildschirme flimmern wird als Aufzeichnung der Schwergewichtskampf zwischen dem Finnen Robert Helenius und Gregory Tona aus Frankreich.Gegen den Italiener Lorenzo Cesseddu klettert der Mittelgewichtler Dominik Britsch in den Ring, auch dies wird als TV-Konserve nachgereicht. Wegner schwärmerisch: "Dominik ist das größte Talent im deutschen Profiboxen."