Box-Weltmeister Felix Sturm ist vor seinem WM-Kampf gegen Giovanni Lorenzo (Dominikanische Republik) am kommenden Samstag in Köln selbstbewusster als je zuvor.
"Wer mich besiegen will, muss mich töten", sagte der 31-Jährige im Gespräch mit der "Sport-Bild": "Das hört sich vielleicht etwas brutal an, aber das ist meine mentale Einstellung. Wer sich mit einer Niederlage beschäftigt, hat schon ein bisschen verloren."
Nach seiner auf gerichtlichem Wege durchgesetzten Trennung von Universum Box Promotion vermarktet sich Sturm erstmals selbst und tritt auch als sein eigener Veranstalter auf. Mit einem ähnlichen Geschäftsmodell operieren seit Jahren die Schwergewichts-Weltmeister Witali und Wladimir Klitschko. "Eins ist klar: Jetzt kämpfe ich für mich und für meine Familie", sagte der gebürtige Bosnier.
Mit einer möglichen Alternative im Fall eines Misserfolgs hat sich Sturm noch nicht beschäftigt: "Plan A machst Du selbst, Plan B macht das Leben. Oder glauben Sie, Napoleon hätte vor Waterloo einen Plan B gehabt?"
"Im Sport gibt es das Wort unbesiegbar nicht"
Nach fast 14 Monaten Kampfpause, in denen er sich seiner Ehefrau Jasmin und seinem im Oktober 2009 geborenen Sohn Mahir (Übersetzung: "Der Talentierte") widmete, kehrt Sturm fit und austrainiert in den Ring zurück. "Im Sport gibt es das Wort unbesiegbar nicht. Aber ich glaube, ich bin nahe dran", sagte er: "Mein neuer Trainer Fritz Sdunek meint, er hätte noch nie so einen explosiven Felix Sturm erlebt."
Seit zwölf Wochen ist Sturm wieder voll im Training und lebt nach einem genau abgestimmten Ernährungsplan: "Also Schluss mit den Hamburgern und den Eisbällchen. Ich bin jetzt wieder bei 75 Kilogramm und fühle mich super." Zuletzt habe er immerhin satte 88 Kilo auf die Waage gebracht: "Manche haben gesagt, das sei Babyspeck, weil ich mich so viel um mein Baby und meine Familie gekümmert habe."