"Ich weiß, dass ich vorzeitig siege, will meine Dominanz im Ring zeigen", sagte Klitschko im Vorfeld des Kampfes der "Bild". Zwar sei Powetkin "ein ganz bescheidener Junge. Er ist schwer greifbar, kein Show-Man, der Sprüche klopft. Er ist technisch stark, besonders im Nahkampf", meinte Klitschko. Aber der Russe könne "nie ein Mike Tyson werden".
Dass die Sympathien der 30.000 Zuschauer in der Olimpijski-Arena klar auf Seiten des Lokalmatadors sind, sieht der 37-Jährige nicht als Nachteil. "Ich fühle mich immer dann am stärksten, wenn ich viele gegen mich habe. Das motiviert mich zusätzlich", so Klitschko, der diese Erfahrung das letzte Mal im November 2006 in New York gegen Calvin Brock machte: "Je mehr Trubel, desto besser schmeckt es mir."
"Vielleicht boxe ich noch zehn Jahre"
Dass nach 64 Kämpfen, davon 24 WM-Fights, allmählich Schluss sein könnte - diesen Gefallen will der Ukrainer der Konkurrenz vorerst nicht tun. "Ich setze mir kein Stopp-Schild, vielleicht boxe ich noch zehn Jahre. Ich kenne das Spiel schon sehr gut, aber noch nicht auswendig. Es macht immer noch Spaß, die Konkurrenz zu frustrieren", so der jüngere Bruder von Vitali Klitschko.
"Ich merke, dass ich jeden Tag besser werde. Ich mag es immer noch, mich im Training zu quälen. Du darfst eben nicht stehenbleiben, sonst fressen sie dich auf", erklärte der Linksausleger, der seine Profikarriere im Jahr 1996 begann, nachdem er bei den Olympischen Spielen in Atlanta die Goldmedaille im Superschwergewicht gewonnen hatte.