"Es würde mich sehr wundern, wenn Mayweather in den Ring steigt. Ich glaube es nicht, bevor ich ihn nicht vor uns im Ring gesehen habe", sagte der an Parkinson erkrankte Coach.
Gezielte Provokation oder Überzeugung - so richtig schlau wurde man aus den Aussagen des Kult-Trainers nicht. Doch der blieb dabei. "Ich glaube, Mayweather wurde in den Kampf getrieben. Er wollte den Fight gar nicht", meinte Roach.
Bislang habe Mayweather alle seine 47 Profi-Kämpfe gewollt und vorangetrieben. Doch jetzt sei das zum ersten Mal nicht der Fall. "Ich spüre, er fühlt sich nicht wohl damit", meinte der Trainer-Fuchs. Showtime, Mayweathers Pay-TV-Sender, habe ihn zu dem Event gezwungen.
Insgesamt 250 Millionen Dollar Prämien
Der 38 Jahre alte Mayweather, derzeit bester Pound-for-Pound-Boxer der Welt, soll für den WM-Kampf im Weltergewicht eine Börse von 150 Millionen US-Dollar erhalten, Pacquiao 100 Millionen US-Dollar.
Ebenfalls nicht gut zu sprechen auf Mayweather war Ex-Champion Mike Tyson. "Der Junge geht herum und erzählt allen, er sei besser als Muhammad Ali. So etwas möchte ich nicht hören", sagte "Iron Mike" dem Portal von USA-Today. Der frühere Schwergewichtschampion ist am Donnerstag anlässlich des letzten gemeinsamen Auftritts von Mayweather und Pacquiao vor dem Kampf nach Las Vegas gekommen.
Früher waren Mayweather und Tyson Freunde, doch irgendetwas brachte sie auseinander. "Ich versuche, nicht daran zu denken", sagte Tyson geheimnisvoll und legte lieber nach: "Meine Mutter sagte mir immer, wenn Du nichts Nettes über jemanden sagen kannst, dann sage lieber nichts."
Mayweather und Pacquiao zahm
Die Boxer selber präsentierten sich bei dem letzten gemeinsamen Auftritt vor dem Fight dagegen auffallend freundlich. Mayweather lehnte es ab, von einem Kampf zwischen Gut und Böse zu sprechen. "Es kämpft einer, der ist der Beste, und es kämpft ein anderer Fighter", sagte der in 47 Profi-Kämpfen seit 1996 unbesiegte Champion.
Pacquiao wurde mit Blick auf den gewinnträchtigsten Kampf der Boxgeschichte und seinen Gegner Mayweather sogar rührselig. "Ich bin bereit für alles, was er im Ring bringt", sagte der 36-Jährige, der als Außenseiter gilt: "Das einzige, was ich ändern möchte, ist, dass ich mit ihm nach dem Kampf über Gott sprechen will", sagte der "Pac-Man". Seit vier Jahren ist der Filipino tief gläubig und hat sich unter anderem dadurch aus einer Krise mit Alkohol und Spielsucht befreit.
Zu guter Letzt gingen beide beim ersten Staredown freundlich miteinander um. Fast eine Minute standen sich die Weltergewichtler Nase an Nase gegenüber, bevor sie sich lächelnd lösten. Tyson hatte für diese Art von Zuneigung kein Verständnis.
"Als ich zur Pressekonferenz kam, war alles sehr nett, sehr höflich. Es fühlte sich so an, als sei ich nicht unbedingt in einer Kirche, aber in einer Bücherei", wetterte der Ex-Champ und schüttelte über soviel Nettigkeit nur den Kopf: "Vielleicht bin ich ein Neandertaler, aber ich wollte meinen Gegner immer killen."
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