Von Elias Stefanescu, Ground and Pound
- Wie muss der Gameplan von McGregor aussehen, um nicht vorgeführt zu werden?
Mayweather tritt mit der Erfahrung aus 20 Jahren als Profi an, McGregor mit weniger als einem Jahr reinen Boxtrainings. Kaum vorzustellen, dass es gut ausgeht für den Iren, der allerdings im MMA schon mehrfach mit herausragender Leistung überraschte.
Mayweather gilt als der wohl beste Defensivboxer aller Zeiten, er wurde in seiner Karriere noch nie zu Boden geschickt. In der Zeit, in der McGregor seinen "Volltreffer" zu landen versucht, wird Mayweather ihn womöglich mit schnellen Händen zermürben.
Um Mayweather nicht effektiv angreifen zu lassen, oder selbst eine mögliche Lücke zu finden, muss McGregor der aktivere Mann sein, deutlich mehr arbeiten als sein Gegenüber. Dafür muss seine Kondition stimmen. Sollte die Defensive, die Ausdauer und eine gesunde Offensive funktionieren, sollte es nicht schlecht aussehen für den Iren. Fehlt einer dieser strategischen Punkte, geht das Experiment den Bach hinunter.
- DQ-Gefahr! Kann McGregor seine MMA-Instinkte überhaupt ablegen?
Das war eine der größten Sorgen von Mayweather, als die Tinte des Vertrages noch trocknete. Doch genau deswegen hat McGregor den erfahrenen Box-Ringrichter Joe Cortez engagiert, der in all seinen Sparringsduellen im umseilten Viereck für Ordnung sorgte.
Somit sollte der Ire gewappnet sein, für die vor ihm liegende Aufgabe. Sollte dennoch eine unüberlegte Aktion "als Ausrutscher" stattfinden, wäre es ein Grund für einen möglichen Rückkampf - und somit auch für einem erneuten Payday für beide Kämpfer.
- Welche Auswirkungen hat der Kampf auf die weitere Karriere von McGregor?
Schon seit Jahrzenten gibt es die Diskussionen, welche Kampfsportart die bessere und effektivere ist: Boxen, Kickboxen, oder MMA. Sollte MMA siegen, wäre es ein herber Verlust für das Boxen. Schließlich geht McGregor in dieses Duell, ohne auch nur einen Boxkampf als Amateur oder Profi bestritten zu haben. Gleichzeitig würde eine Niederlage einen großen Kratzer auf der Legenden-Medaille von Mayweather hinterlassen, ebenso wie in seiner Bilanz. Für McGregor wäre es der ultimative Erfolg.
Nachdem er als einziger UFC-Kämpfer zwei Titel gleichzeitig halten konnte, würde er zur sportübergreifenden Legende werden. Finanziell dürfte er ausgesorgt haben und muss nicht mehr in den Ring oder Käfig steigen. Ein Sieg für Mayweather hingegen ist Pflicht, wenn er sich nicht blamieren will. Mit einem perfekten 50-0 Kampfrekord und einem letzten Sieg gegen einen hochgepriesenen UFC-Champion gibt es für Floyd nichts mehr, was er jemandem beweisen müsste.