Das berichtete zunächst die Sport Bild, wenig später folgte die Bestätigung durch das Management des 41-Jährigen.
"Ich habe mir nach meinem letzten Kampf gegen Anthony Joshua bewusst genügend Zeit zur Entscheidungsfindung genommen. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich eine so lange und erfolgreiche sportliche Laufbahn haben würde", teilte der Ukrainer am Donnerstag mit.
"Es gibt immer einen Moment in unserem Leben, da müssen oder wollen wir in unserer Karriere das nächste Kapitel aufschlagen. Jetzt bin ich an der Reihe", sagte der Ukrainer in einer eigens vorbereiteten Videobotschaft weiter.
"Ich habe die Welt bereist, habe neue Sprachen gelernt, Geschäfte gemacht, mich intellektuell weitergebildet, Menschen in Not geholfen. Bin Wissenschaftler, Entrepreneur, Motivator, Hotelier, Trainer, Investor und vieles mehr geworden", führte Klitschko aus: "Ich hoffe, dass meine nächste Karriere, die ich schon seit einigen Jahren vorbereite, mindestens genauso erfolgreich wird wie meine erste - wenn nicht sogar erfolgreicher."
Kein Klitschko-Rückkampf mit Anthony Joshua
Bis zuletzt noch wurde offen über den vermeintlichen Rückkampf zwischen Klitschko und Anthony Joshua spekuliert. Meldungen aus England zufolge sollte der Kampf am 11. November in Las Vegas steigen. Joshua hatte Klitschko im April in London via Knock-Out in der 11. Runde besiegt und hält dadurch jetzt den IBF-, den WBA und den IBO-Schwergewichts-Titel.
Klitschko hatte zwar mehrfach angemerkt, dass sein Vertrag eine Rückkampf-Klausel enthält. Diese wird er nach der jüngsten Ankündigung aber nicht mehr nutzen.
Klitschko tritt mit 69 Profi-Kämpfen ab
Joshuas Promoter Eddie Hearn hatte noch Ende Juli angekündigt: "Ich war mit AJ in Las Vegas, wir haben uns offiziell für eine Nevada-Box-Lizenz beworben und das hat alles gut geklappt." Das könnte jetzt zumindest vorerst vergebene Mühe gewesen sein. Der Wahl-Hamburger Klitschko besaß eine Rückkampf-Option, wollte aber zunächst gründlich über seine Zukunft nachdenken.
Klitschko beendet seine Karriere somit nach 69 Profi-Kämpfen. Seine Bilanz: 64 Siege (53 durch K.o.), 5 Niederlagen sowie eine Olympische Gold-Medaille.
Laut Manager Bernd Bönte sei Klitschkos Rücktritt "definitiv der richtige Entschluss". Der Geschäftsführer von Klitschkos Management-Firma ergänzte: "Es war mir eine Ehre, Wladimir auf diesem einmaligen Weg begleiten zu dürfen."
Klitschko: Boxen-Weltspitze über 20 Jahre
1996 begann Klitschko seine professionelle Boxkarriere und stieg schnell zum größten Talent in der Schwergewichtsszene auf. Im Jahr 2000 konnte zum ersten Mal einen Weltmeister-Titel im Schwergewicht erboxen: den der WBO.
In den darauf folgenden Jahren sicherte sich "Dr. Steelhammer" nicht nur die Gürtel der IBF und IBO - er wurde auch 2011 zum WBA-Superweltmeister im Schwergewicht. Einen Titel, den er in neun Kämpfen erfolgreich verteidigte.