Der deutsche Boxer Mahmoud Charr ist vom Weltverband WBA im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs erneut zum Weltmeister im Schwergewicht ernannt worden.
Der Kölner mit syrisch-libanesischen Wurzeln, dem der Titel im Dezember 2021 wegen nicht rechtzeitig erfolgter Titelverteidigung aberkannt worden war, muss seine WM-Krone laut WBA-Bedingung allerdings vor dem 14. Oktober gegen Jarrell Miller verteidigen.
Mit der erzielten Einigung habe man einen "langen, vom Boxer und seinem Team angestrengten Rechtsstreit beendet", hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. Nachdem am vergangenen Samstag Alexander Usyk vorzeitig gegen Daniel Dubois gewonnen hatte, führt die WBA zwei Weltmeister im Schwergewicht.
Charrs Titelverteidigung gegen Miller soll laut dessen Team in Südafrika als "Rumble In The Jungle 2" ausgetragen werden. "Baby Big Miller. Der Kampf steht. Rumble in the Jungle", schrieb Charr am Freitag auf Instagram an Miller gewandt: "Ich hoffe, dass du bereit bist. Es ist Zeit für Krieg." Gewinnt der 38-Jährige den Kampf, muss er danach gegen einen von der WBA ausgewählten Herausforderer antreten.
Charr hatte 2017 den Weltmeistertitel der WBA gegen den Russen Alexander Ustinow gewonnen und als erster deutscher Schwergewichtsweltmeister seit Max Schmeling gegolten. Danach folgte eine mediale Posse um einen deutschen Pass, den Charr später eingestand nicht zu besitzen, bevor er im Sommer 2021 schließlich die Einbürgerungsurkunde erhielt.
Weil Charr seinen Titel lange nicht verteidigte, galt er als "Weltmeister im Wartestand", ehe ihm die WBA den Titel Ende 2021 entzog. Charr machte dafür unter anderem Promoter Don King verantwortlich, der wichtige Kämpfe von Charr wie den WM-Titel-Fight in Florida gegen den US-Amerikaner Trevor Bryan verhindert haben soll. Aktuell befindet sich Charr zur Vorbereitung auf sein Comeback im österreichischen Seefeld.