5. Dennis Priestley - Phil Taylor 6:1 (1994)
Dennis Priestley. Ein Name, den vermutlich nicht mehr jeder Darts-Fan auf dem Schirm hat. Sollte man aber. Denn The Menace ("Dennis die Nervensäge") ist der erste Weltmeister nach Gründung der PDC und schon deshalb legendär. Im Finale der ersten Auflage traf der Engländer auf seinen Landsmann Phil Taylor, zwei prägende Spieler der 90er Jahre.
Aus heutiger Sicht kaum vorstellbar: Priestley, der für seine auffallend langen Konzentrationsphasen vor seinen Würfen bekannt war, ließ The Power nicht den Hauch einer Chance - 6:1. Dafür reichten ihm im Finale 94,38 Punkte pro Aufnahme, Taylor kam auf 85,62. Den besten Wert des Turniers, nämlich 97,56, pfefferte ein gewisser Peter Evison auf die Scheibe. Wie sich das Niveau doch gesteigert hat...
Taylor rächte sich in der Folgezeit übrigens mehrfach für die Niederlage. 1996, 1997, 1998 und 2000 hieß das Finale jeweils Priestley gegen Taylor - The Power gewann immer! 1998 verpasste er seinem Kontrahenten gar einen Whitewash.
"Wir wurden als Söldner beleidigt"
Doch warum entstand damals überhaupt ein neuer Verband? Wegen des Darts Splits. 1992 gipfelte ein heftiger Streit zwischen den Top-Profis und dem Verband BDO in der Gründung einer eigenen Darts-Organisation: Dem World Darts Council (WDC), der sich später Professional Darts Corporation (PDC) taufte.
Bei der Premieren-WM der WDC wurde mit insgesamt 64.000 Pfund weniger als die Hälfte des Preisgeldes als beim Konkurrenzverband ausgeschüttet. Um die Prämie stritten sich neben den nur 16 Gründungsmitgliedern auch sieben US-Amerikaner und ein Ire.
Nette Geschichte am Rande: Zwischen 1994 und 2000 teilten sich Taylor und Priestley ihr Preisgeld, um besser über die Runden zu kommen. "Wir wurden als Söldner beleidigt, als wir von der BDO weggegangen sind. Aber diese Geschichte zeigt, dass es uns nicht ums Geld ging", erzählte Priestley später. Dann begannen die fetteren Jahre des Darts.
Seite 2: Phil Taylors Machtergreifung
Seite 3: Die Wachablösung durch MVG?