Ausgerechnet in heimischer Halle krönte der 28-Jährige sein überragendes Wochenende bei den German Darts Championships mit einem 8:4-Finalsieg über den zweimaligen Weltmeister Peter Wright aus Schottland.
"Das fühlt sich an wie im Traum", sagte Pietreczko, der im Finale mit einer perfekten Doppelquote über sich hinauswuchs: "Ich war einfach nur froh, die Doppel getroffen zu haben. Nächstes Jahr ist Titelverteidigung angesagt."
Zuvor hatte nur der ehemalige Junioren-Weltmeister Max Hopp 2018 ein Pro-Tour-Event der PDC gewonnen - ebenfalls in Deutschland (German Darts Open in Saarbrücken).
Der Weg zum Überraschungscoup war geprägt von Highlights: In der zweiten Runde spielte Pietreczko - der mit der Pokemon-Titelmelodie einläuft und im bunten Darts-Zirkus "Pikachu" genannt wird - beim 6:2 über Landsmann Martin Schindler einen 107,08er Drei-Dart-Schnitt. Es war neben seinem persönlichen Rekord der drittbeste Wert eines Deutschen in der Geschichte der Tour.
Ricardo Pietreczko: MvG mit 10-Darter ausgeschaltet
Auf dem Weg ins Finale schlug Pietreczko - vor dem Turnier die Nummer 63 der Welt - nach Stephen Bunting (England/Nr. 25) in einem spektakulären Halbfinale auch den dreimaligen Weltmeister und langjährigen Weltranglistenersten Michael van Gerwen (Niederlande) mit 7:6.
Im entscheidenden 13. Leg spielte Pietreczko einen 10-Darter gegen den Anwurf des haushohen Favoriten.
Für die WM in London (15. Dezember 2023 bis 3. Januar 2024) war Pietreczko, der erst Anfang Januar 2022 mit der Tour-Karte zum Profi aufstieg, schon vor dem Turnier qualifiziert.