Der 33-jährige Belgier wird damit Nachfolger von Erfolgscoach Jamilon Mülders, der zum 1. Oktober dem Ruf des Geldes nach China gefolgt war. Reckinger ist der erste ausländische Bundestrainer in der DHB-Historie.
"Xavier steht für eine moderne Spielausrichtung im Hockey. Wir sind überzeugt, dass wir mit ihm eine besondere Führungsperson für die Weiterentwicklung der Danas gewonnen haben", erklärte DHB-Präsident Wolfgang Hillmann.
Für Reckinger sprach auch die Tatsache, dass er seit dem Frühjahr an der Seite von Mülders gearbeitet hat. "Xavier hat die Vorbereitungen auf World League und Europameisterschaft bereits komplett begleitet und hat sich durch seine Art bei der sportlichen Führung und auch bei der Mannschaft ein hohes Ansehen erworben.
"Ein Coach mit großer Zukunft"
Er ist zweifellos ein Coach mit großer Zukunft, der viel Potenzial mitbringt, aber auch, trotz seiner jungen Jahre, eine große Erfahrung", ergänzte DHB-Sportdirektor Heino Knuf.
"Das ehrt mich", sagte Reckinger, selbst zweimaliger Olympia-Teilnehmer mit den belgischen Herren. Er wolle auf der soliden Plattform, die Mülders geschaffen hat, "aufbauen, werde aber auch eigene Ideen einbringen, um die Entwicklung fortzusetzen." Die Mannschaft habe "eine gute Balance".
Zum 1. Oktober war Jamilon Mülders dem Ruf des Geldes nach China gefolgt. Nun soll der Trainer-Rohdiamant aus Antwerpen bei seinem ersten Engagement auf höchster Ebene die hungrige junge deutsche Mannschaft in der Erfolgsspur halten.
Deutsches Team weckt Hoffnungen in Richtung Tokio 2020
Das Duo Mülders/Reckinger hatte im August zwar mit dem Olympiadritten von Rio erstmals seit 30 Jahren eine EM-Medaille verpasst, spielerisch aber Hoffnungen auf eine erfolgreiche Zukunft geweckt. Trotz der erfolgreichen Qualifikation für die WM im nächsten Jahr in London hatte Mülders aber die widrigen Bedingungen im deutschen Hockey angesichts fehlender zusätzlicher Finanzmittel beklagt: "Immer aus Magerquark Sahne zu schlagen, ist schwer."
Nun soll der 328-malige Nationalspieler Reckinger den "Magerquark" veredeln. Nicht zuletzt mit seiner Spürnase. "In Belgien hat er viele starke Talente entwickelt, die es unseren Nationalteams ja gerade auch sehr schwer machen auf internationalem Parkett", sagte Heino Ruf über den neuen Mann am Kommandostand.
Reckinger war noch während aktiver Spielerkarriere Co-Trainer
Schon während seiner aktiven Karriere, die ihn als Profi nach Neuseeland, Australien und in die Niederlande führte, arbeitete Reckinger als Club-Trainer sehr erfolgreich in Belgien und den Niederlanden.
Anschließend wurde er belgischer U18-Nationalcoach, U21-Co-Trainer und schließlich U21-Bundestrainer. Außerdem war der Familienvater, dessen Frau im November das zweite Kind erwartet, 2014 bis 2015 Co-Trainer der belgischen Damen.