Weitspringerin Darja Klischina, die einzige für Rio zugelassene Aktive des wegen systematischen Dopings suspendierten Nationalverbandes RUSAF, sah sich in sozialen Netzwerken mit Verratsvorwürfen konfrontiert.
"Ich kann allen Leichtathletik-Fans nur raten, die IAAF-Mitteilung nicht zu beachten. Das ist ein Nichts, ein großes, stinkendes Nichts", sagte Issinbajewa der russischen Nachrichtenagentur TASS.
Die zweimalige Olympiasiegerin verbreitete vor der anstehenden Entscheidung des internationalen Sportgerichthofes CAS über die Sammelklage der russischen Athleten gegen ihre IAAF-Sperre auch für Rio: "Wir warten und freuen uns alle auf die CAS-Entscheidung." Der CAS wird sein Urteil über die Sperre russischer Aktiver durch die IAAF für internationale Wettbewerbe bis zum 21. Juli fällen.
Stepanowa startberechtigt
Die Verärgerung in Russland entlud sich außerdem bei Facebook auch in Beschimpfungen von Klischina als Verräterin und Betrügerin. "Ich lebe schon seit drei Jahren und nicht erst seit der Eskalation der Lage vor einem Monat in den USA. Deswegen ist es nicht richtig, mich als Verräterin zu beschuldigen oder mir Betrug an meinem Vaterland vorzuwerfen", sagte Klischina zu den Attacken.
"Ich bin aufgrund der Kriterien der IAAF für startberechtigt erklärt worden. Ich hoffe aber und wünsche mir, dass ich nicht alleine nach Rio reisen muss und der CAS eine für uns alle positive Entscheidung treffen wird", fügte die frühere EM-Dritte hinzu.
Nach derzeitigem Stand ist Klischina als einzig Russin neben Whistleblowerin Julia Stepanowa international startberechtigt. Die Ausnahme erfolgte, weil die IAAF bei der 25-Jährigen aufgrund ihres Lebensmittelpunktes in den USA einerseits keine Verbindung zum russischen Dopingsystem sowie andererseits unabhängige und zuverlässige Kontrollen als gesichert sieht. Ob Stepanowa, die nicht vom russischen Olympischen Komitee für die Spiele nominiert werden wird, mit einer Ausnahmegenehmigung des IOC in Rio starten darf, ist noch unklar.