Der WM-Dritte Rico Freimuth (Halle/Saale) und die Olympiafünfte Carolin Schäfer (Frankfurt) befinden sich im Mehrkampf-Mekka Götzis/Österreich nach zahlreichen Topleistungen am ersten Tag klar auf Kurs Richtung Leichtathletik-WM.
Der WM-Dritte Rico Freimuth (Halle/Saale) und die Olympiafünfte Carolin Schäfer (Frankfurt) befinden sich im Mehrkampf-Mekka Götzis/Österreich nach zahlreichen Topleistungen am ersten Tag klar auf Kurs Richtung Leichtathletik-WM. Der 29 Jahre alte Freimuth belegte nach den ersten fünf Disziplinen des Zehnkampfes mit 4289 Punkten den sechsten Platz direkt vor Matthias Brugger (Ulm/4288), der ebenfalls nach dem Ticket für London (4. bis 13. August) greift. Vorn lag Vizeweltmeister Damian Warner aus Kanada (4532).
Schäfer glänzte mit vier persönlichen Bestleistungen in einem hochklassigen Siebenkampf, in dem erstmals drei Athletinnen nach vier Disziplinen mehr als 4050 Punkte aufwiesen. In allen vier Teildisziplinen lag sie teils deutlich über ihren Leistungen von Götzis 2015, wo sie mit 6547 Punkten ihre bislang gültige Bestmarke erzielte.
Auch bei den Sommerspielen in Rio (6540) war sie zum Teil klar schlechter als am Samstag in Götzis. Schäfer lief die 100 m Hürden in 13,09 Sekunden, sprang 1,86 m hoch, stieß die Kugel auf 14,76 m und wurde über 200 m in 23,36 gestoppt. "Mir fehlen die Worte. Manchmal läuft's einfach. Das war heute ein Wettkampf im Flow", sagte die 25-Jährige.
Hohes Niveau bei Comeback
Mit ihren 4053 Punkten betrug Schäfers Rückstand in einem packenden Wettkampf nur sechs Zähler auf die führende Britin Katarina Johnson-Thompson und nur drei auf Olympiasiegerin Nafissatou Thiam aus Belgien. Dieses Trio macht den Sieg wohl unter sich aus. Den letzten deutschen Erfolg hatte es 1994 durch Sabine Braun gegeben. Claudia Salman-Rath (Frankfurt) war in Götzis mit 3763 Zählern Neunte, die ehemalige Vizeweltmeisterin Jennifer Oeser (Leverkusen) war zur dritten Disziplin Kugelstoßen wegen Rückenproblemen nicht mehr angetreten.
Bei seinem Comeback nach einem Seuchenjahr 2016 präsentierte sich Rico Freimuth wieder auf einem hohen Niveau und darf auf ein Ergebnis über 8300 Punkten hoffen. Damit läge er klar über der geforderten WM-Norm (8100). Die Frauen benötigen 6200 Zähler.
"Ich war am Anfang schon extrem nervös nach dem letzten Jahr. Aber die Form ist da", sagte Freimuth, der im abschließenden 400-m-Lauf mit 49,40 Sekunden etwas einbrach und den Kontakt zu Warner verlor.
Nach Arthur Abele (Ulm) hatte auch Kai Kazmirek (Neuwied) seinen Start in Götzis abgesagt. Der Olympiavierte verletzte sich bei seinem letzten Training vor der ersten Qualifikationschance für London am Fuß. Abele hatte wegen einer Erkältung passen müssen.