Zwei weitere Zuschauer wurden nach Angaben des Deutschen Motorsport-Bunds (DMSB) verletzt, als der Nissan Nismo GT3 des Briten Jann Mardenborough über die Streckenbegrenzung flog und auf dem Dach in einem Zuschauerraum landete. Die Ursache des Unfalls war zunächst unklar.
Das Todesopfer verstarb nach Angaben des Veranstalters trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen noch im Medical-Center der Rennstrecke. Die übrigen verletzten Zuschauer wurden zur weiteren medizinischen Versorgung ins Krankenhaus gebracht. Das Rennen wurde abgebrochen und nicht wieder neu gestartet.
Der Deutsche Motorsport-Verband (DMSB) hat am Sonntag reagiert und die Streckenlizenz für Fahrzeuge der Klassen SP7, SP8, SP9, SP10 und SP-X, allesamt Boliden für die Langstrecke, bei durch den Verband genehmigten Veranstaltungen auf der Nordschleife bis auf weiteres ausgesetzt. "Die Sicherheit der Teilnehmer und insbesondere der Zuschauer muss oberste Priorität haben", sagte DMSB-Generalsekretär Christian Schacht.
Die Staatsanwaltschaft hat das Unfallfahrzeug mittlerweile beschlagnahmt und wird es in den nächsten Tagen von einem Gutachter untersuchen lassen. Mögliche Maßnahmen will der DMSB in Abstimmung mit dem Streckenbetreiber und anderen Beteiligten prüfen. So oder so gibt das Unglück im Rahmen der Breitensportrennserie anhaltenden Bedenken über die Sicherheit auf der legendären Nürburgring-Nordschleife neue Nahrung.
Mardenborough unverletzt
Im Streckenabschnitt Flugplatz war Mardenboroughs Nissan von der Rennstrecke abgekommen und über die Leitplanke und den Sicherheitszaun geflogen. Der 23-Jährige konnte sein Auto laut Nissan aus eigenen Kräften verlassen und wurde nach einem ersten Check im Medical Center zu Routineuntersuchungen in ein Krankenhaus gebracht.
Im sozialen Netzwerk Twitter wurden bereits kurz nach dem Unfall Fotos veröffentlicht, die den Piloten stehend neben seinem zerstörten, auf dem Dach liegenden Boliden zeigen.
Bei dem Rennen waren auch der amtierende DTM-Champion Marco Wittmann (Markt Erlbach) und Philipp Eng (Stuttgart), der Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland, als Gastfahrer am Start.
Erst im Sommer 2013 hatte der Tod eines Rennfahrers die deutsche Langstreckenmeisterschaft (VLN) auf dem Nürburgring überschattet. Ein 55 Jahre alter Opel-Pilot war am Steuer nach einem Herzinfarkt gestorben. Der Vorfall am Samstag war jedoch der erste in der 38-jährigen Geschichte der Rennserie, bei dem Zuschauer zu Schaden kamen.