Mehr als 35.000 Zuschauer entlang der Strecke, auf der in dieser Saison auch schon ein Formel-1-Rennen ausgetragen wurde, unterstützten Arch lautkräftig. Bis zum Schluss schien der Österreicher bei seinem Heimspiel die besten Karten im spannenden Kampf um den WM-Titel der schnellsten Rennserie der Welt zu haben.
Das gesamte Rennwochenende über hatte Arch das Renngeschehen dominiert. Er gewann das Qualifying mit Streckenrekord und führte das Feld auch nach den Super 8 mit einer beeindruckenden Zeit an. Im letzten Durchgang, dem Final 4, unterlief dem Österreicher, der nur 30 Kilometer vom Red Bull Ring aufwuchs, allerdings ein folgenschwerer Fehler: Arch durchflog Gate 7 etwas zu schräg und kassierte eine Zwei-Sekunden-Strafe.
Arch muss WM-Hoffnungen begraben
Damit waren alle WM-Hoffnungen für Arch beendet. Er landete auf einem für ihn sehr enttäuschenden vierten Platz und gab anschließend zu: "Natürlich wollte ich hier Erster werden. Ich habe alles versucht, vielleicht war es im letzten Flug etwas zu viel."
Der Franzose Ivanoff, der nach dem Qualifying nur Zehnter war, holte sich dafür im Final 4 den Rennsieg. Noch glücklicher als Sieger Ivanoff war im Anschluss nur Nigel Lamb, der zum fünften Mal in Folge als Zweiter ins Ziel kam und sich damit die WM-Gesamtwertung sicherte. Es ist der erste WM-Titel in der Karriere des 59-Jährigen.
Dolderer mit enttäuschendem Rennen
Zuvor hatte sich bereits Titelverteidiger Paul Bonhomme aus dem hochspannenden WM-Showdown verabschiedet. Der Doppel-Weltmeister aus den Jahren 2009 und 2010 schied als Fünfter bereits im Super 8 aus und hatte so keine Chancen mehr seinen Titel zum zweiten Mal in Folge zu verteidigen.
Noch schlechter lief es für Matthias Dolderer. Der Deutsche, der sich zuletzt in Top-Form befunden hatte und als Zweiter des Qualifyings ins Rennen gegangen war, erhielt gleich im Top 12 eine Zwei-Sekunden-Strafe und wurde so letztendlich nur Vorletzter.
Ein frustrierender Saisonabschluss für den Tannheimer, der zuvor noch in Las Vegas seine erste und einzige Podiumsplatzierung der Red Bull Air Race Saison 2014 erreicht hatte.
Lambs Konstanz entscheidend
Mit Nigel Lamb gewann am Ende der konstanteste Pilot der Saison die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft. Sowohl Spielberg-Sieger Nicolas Ivanoff wie auch die beiden Dauerrivalen Hannes Arch und Paul Bonhomme erlaubten sich während der Saison 2014 zu viele Fehler.
Lamb gewann zwar nur das Rennen in Malaysia, legte aber eine beeindruckende Beständigkeit hin und erreichte lediglich in den ersten beiden Saisonrennen nicht das Podium.
Für Hannes Arch bedeutete das Heimrennen in Spielberg eventuell etwas zu viel Druck. Der Österreicher hatte bereits bei der Pressekonferenz nach dem samstäglichen Qualifying Tränen in den Augen und machte seinen einzigen Fehler des gesamten Rennwochenendes ausgerechnet im ultimativen Final 4.