Immer wieder 10/10/10

Von Der Rennbahnspion
Ob wie hier in England oder in Deutschland: Pferdewetten sind äußerst beliebt
© Getty

Pferdewetten bleiben auch im Winter sehr beliebt, aber es gibt ein großes Problem. Manche Wetten sind nicht mehr attraktiv. Wenn sich nichts ändert, drohen die Besucher davon zu laufen.

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Ordentlicher Besuch, gute Stimmung und attraktive Jackpots, auch das Wetter spielte mit. Der Sonntagsrenntag in Neuss war durchaus gelungen. Gerade mit hohen Garantieauszahlungen in der Viererwette sorgt man für Attraktionen auch im ansonsten eher langweiligen Rennsportwinter.

Wer fünf Monate am Stück jede Woche Rennen erlebt, die maximal Ausgleich III-Niveau haben mit immer wieder denselben Pferden, der freut sich über jede Form von Abwechslung und nimmt das auch an. Das zeigt der Umsatz, der mit 142.000 Euro zumindest besser war als in den Wochen zuvor.

Aber alles war doch nicht gut. Denn ein Problem ist immer noch vorhanden, daran hat sich trotz heftiger Kritik in der vergangenen Saison nichts geändert. Manche Wetten sind einfach nicht mehr attraktiv, und da muss man bald einmal gegensteuern.

Gleich dreimal gab es am Sonntag wieder Platzquoten von 10,10,10:10. Wer also zehn Euro gesetzt hatte, der bekam für alle drei Pferde in der Wette nur seinen Einsatz zurück. Zurückgezahlt wurden die Einsätze diesmal nicht, das passiert, wenn der Minimalumsatz minus Abzüge nicht erreicht wird. Aber unbefriedigend war das trotzdem.

Gleich zum Wechselschalter

Noch halbwegs akzeptieren können wir diese Quoten im 4. Rennen, wo mit Valenzani, Imondo und Little Doc auch genau die drei Pferde vorne einkamen, die am Toto klar herausstanden mit Evenqualquoten von 23, 24 und 55:10. Im 3. Rennen, als Anna (78) vor Rendimiento (23) und Victoria S (30) landete, wird man von offizieller Seite sicher als Grund heranziehen, dass der Favorit Wiltshire kurzfristig zurückgezogen wurde und nur sechs Pferde liefen, dennoch gab es drei Platzwetten.

Doch ein Pferd wie Anna muss man nach einer mehrmonatigen Pause erst einmal auf den Schein bekommen. Und dann wird derjenige, der sich eine Siegwette nicht traute, doch bitter enttäuscht. Da hätte er ja gleich zu einem Wechselschalter gehen können.

Aber dass in der 7. Prüfung auch 10/10/10 auf Platz notiert werden musste, ist schon ganz schwer zu akzeptieren. Klar, der 20:10-Favorit Angel Danon gewann, aber der Co-Favorit Barreq (41) war aus der Wette und mit Mistic Fire (53) und vor allem Erlian (202:10!!!) platzierten sich Pferde, die bestimmt nicht bombensicher waren, insbesondere der krasse Außenseiter aus dem Schiergen-Stall.

Platz-Zwilling dümpelt vor sich hin

An einen Witz grenzt auch die Zweierwett-Quote Angel Danon/Mistic Fire mit 44:10 in einem Feld von 12 Pferden! Hat da jemand so hoch geradeaus getroffen?  Die Platz-Zwillinge fielen mit 20, 166 und 119 sehr respektabel aus.

Man hat es in der Vergangenheit mal mit reduzierten Toto-Abzügen versucht. Wurde das wieder eingestellt? Der Platz-Zwilling dümpelt ebenfalls vor sich hin. Manchmal erreichen die Umsätze pro Rennen in dieser Wettart in Deutschland nicht einmal 1000 Euro.

Da sind Phantasie-Quoten an der Tagesordnung. Sollte man nicht den Mut haben, den Platz-Zwilling einzustellen? Machen Platz-Wetten nur noch Sinn, wenn sie in gleicher Höhe wie Sieg gespielt werden, wie zum Beispiel in England?

Hierüber müssen sich die Verantwortlichen einmal Gedanken machen, denn sonst laufen neue Besucher, die sich zunächst über eine getroffene Wette freuen und dann bei einer Quote von 10 enttäuscht werden, schnell wieder davon.

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