Drei tote Pferde, heftige Proteste und 118 Festnahmen: Das 175. Grand National auf der Galopprennbahn Aintree bei Liverpool ist am Samstag zum Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und der Polizei geworden. Das berühmteste Hindernisrennen der Welt, das der neunjährige Hengst Corach Rambler als 90:10-Favorit mit Derek Fox im Sattel gewann, war allerdings kaum beeinträchtigt.
Wie die Merseyside-Polizei mitteilte, schafften es nur wenige Aktivisten über die Zäune auf den Kurs, zwei versuchten sich an den Hindernissen festzukleben. Das Rennen begann mit zwölf Minuten Verspätung. Die Polizei war gewarnt, nachdem ein Reporter der Mail on Sunday sich im Vorfeld unter die Aktivisten der Organisation Animal Rising gemischt und die Pläne weitergegeben hatte, wie der Telegraph berichtete.
Das Grand National steht seit Jahren bei Tierschutz-Organisationen in der Kritik, laut der "League Against Cruel Sports" seien in Aintree in den vergangenen 23 Jahren 62 Pferde gestorben. Drei Todesfälle gab es bei der 175. Auflage des Rennens, einen am Donnerstag, zwei am Samstag.
"Hindernisrennen müssen verboten werden, um zu verhindern, dass sich die brutalen Gräueltaten wiederholen, die wir in dieser Woche in Aintree gesehen haben", sagte Dene Stansall von der Organisation Animal Aid: "Unschuldigen Rennpferden wird für Unterhaltung und Glücksspiel das Leben genommen." Aintree sei der Schlimmste aller Kurse, "eine Schande".
Die Jockeys positionierten sich dagegen deutlich gegen die Proteste. "Die suchen nur nach Aufmerksamkeit", sagte der 20-malige Champion Sir Tony McCoy, "und wir geben ihnen die auch noch." Viele der Demonstrierenden seien "noch nie in einem Stall gewesen. Die Pferde haben einen Zweck in ihrem Leben, wie wir alle. Leider passieren schlimme Dinge, wenn Leute zur Arbeit gehen", sagte McCoy.
British Racing teilte mit, "unermüdlich" an der "Verbesserung der Sicherheitsbilanz des Sports" zu arbeiten und "vermeidbare Risiken zu reduzieren". Dazu werde jeder Unfall von der Behörde aufgearbeitet.