Der Astana-Radrennstall um Toursieger Alberto Contador hat mit Verwunderung auf die Ermittlungen der französischen Staatsanwaltschaft reagiert. "Wir sind überrascht, dies in der französischen Presse zu lesen", hieß es in einem Statement der kasachischen Mannschaft: "Das Astana-Team hat nichts zu verbergen. Die Fahrer haben keine verbotenen Substanzen genommen. Das Team hat vollstes Vertrauen in die Analysen und wird mit den Behörden kooperieren."
Die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen gegen Astana und zwei weitere Teams eingeleitet, nachdem verdächtige Spritzen und Infusionsmittel im Müll der Rennställe bei der diesjährigen Tour gefunden worden waren. Daraufhin wurde die Behörde für Umweltschutz und öffentliche Gesundheit beauftragt, die Spritzen zu untersuchen.
Astana bereits länger im Blickpunkt
Erst in der vergangenen Woche war Astana zum wiederholten Mal in die Negativ-Schlagzeilen geraten. So hatte Pierre Bordry, Präsident der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, eine Bevorteilung des Rennstalls bei Dopingkontrollen angeprangert.
"Ich habe nichts gegen Astana, aber alles hängt davon ab, wie die Kontrollen durchgeführt werden. Es war schon sonderbar, dass Astana immer zum Schluss kontrolliert wurde. Das war nicht professionell", sagte Bordry.
Bereits während der Tour hatte die "Kaffee-Affäre" für Aufsehen gesorgt. Dabei sollen UCI-Kontrolleure mit 45-minütiger Verspätung Kontrollen bei den Astana-Fahrern durchgeführt und stattdessen mit Team-Verantwortlichen einen Kaffee getrunken haben.