In der Debatte um die Nutzung von medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUE) hat Chris Froome die WADA und den Radsportweltverband UCI zum raschen Handeln aufgefordert. "Das System ist offensichtlich anfällig für einen Missbrauch, und ich denke, dass sich UCI und WADA dringend darum kümmern müssen."
Das schrieb der 31-Jährige in einem Statement.
Hacker der Gruppe Fancy Bears hatten zuletzt in mehreren Wellen auf illegale Weise medizinische Details von Sportlern veröffentlicht. Die mutmaßlich russischen Cyber-Piraten posteten auf ihrer Website zahlreiche Namen von Athleten, die aufgrund von Ausnahmegenehmigungen (TUE) eigentlich auf der Dopingliste stehende Medikamente legal eingenommen haben.
Auch Froome, der nun für strengere Kriterien bei der Vergabe von TUEs plädiert, und sein britischer Landsmann Bradley Wiggins zählten dazu.
Wiggins im Visier
Vor allem Wiggins und auch das Erfolgsteam Sky waren deshalb in den vergangenen Tagen ins Doping-Kreuzfeuer geraten, weil Wiggins unter anderem im Jahr seines Triumphs bei der Tour de France (2012) das starke Kortikoid Triamcinolon eingenommen hatte.
"Ich leide schon mein Leben lang unter Asthma. Ich habe damals mit meinem Teamarzt einen Spezialisten aufgesucht, um die Probleme zu behandeln. Es ging nicht darum, mir einen unfairen Vorteil zu verschaffen", hatte Wiggins am Wochenende in einem BBC-Interview gesagt.
Froome selbst beteuerte, er habe diesbezüglich nie den Ansatz "Gewinnen um jeden Preis" verfolgt und beabsichtigt, die Grenzen des Regelwerks zu verschieben. "Ich nehme meine Rolle im Sport sehr ernst und weiß, dass ich nicht nur die Regeln zu achten, sondern überdies ethisch und moralisch ein gutes Beispiel abzugeben habe", erklärte Froome, der laut eigener Aussage zweimal in seiner Laufbahn eine Ausnahmegenehmigung nutzte.