Zum ersten Mal seit ihrem tragischen Unfall am 26. Juni im Cottbuser Radrennstadion, bei dem Vogel mit einem niederländischen Nachwuchsfahrer kollidierte, stellte sich die Bahnrad-Olympiasiegerin von 2016 der Öffentlichkeit. SPOX fasst die wichtigsten Aussagen von der Pressekonferenz aus dem Unfall-Krankenhaus Berlin-Marzahn zusammen.
Kristina Vogel über ...
... den Unfallhergang: "Der Unfall selbst ist nicht richtig da. Ich bin ganz froh, dass ich nicht weiß, wie es passiert ist. Trotzdem will ich natürlich, dass ich darüber noch aufgeklärt werde, das ist mir wichtig. Zu dem Fahrer hatte ich noch keinen Kontakt. Er hat sich noch nicht gemeldet. Mir stellt sich die Schuldfrage auch nicht. Ich gebe keinem die Schuld, das klären andere."
... über die Auswirkungen des Unfalls: "Das ist natürlich ein krasser Einschnitt ins Leben. Ich fühle mich wie ein kleines Baby, das jetzt alles erstmal lernen muss. Ich möchte mich jetzt aber wieder mitteilen, meine positive Energie weitergeben. Das ist eine Aufgabe, die ich jetzt annehmen muss."
... über die Akzeptanz ihres Schicksals: "Es ist jetzt, wie es ist. Wenn ich entscheiden könnte, würde ich das Schicksal natürlich nicht wählen. Aber nun ist es da. Und ich akzeptiere das. Je schneller ich das akzeptiere, desto schneller kann ich auch wieder agieren. Das hilft dann schon."
Kristina Vogel: "Ich will wieder zurück ins Leben"
... ihre Rückkehr nach Hause: "Dieses Wochenende werde ich das erste Mal wieder nach Erfurt kommen. Ich freue mich unheimlich, nach drei Monaten wieder im eigenen Bett zu liegen und selber zu kochen. Mal wieder mit meinem Lebensgefährten alleine zu sein, mit meiner Familie. Ich will wieder ins Leben zurück, das ist ganz wichtig."
... die Unterstützung ihrer Familie: "[Mein Lebensgefährte] hat die ersten Nächte auf dem Stuhl nebenan geschlafen. Ich habe einen unheimlichen Halt. Ich kann mich darauf verlassen, dass er immer für mich da ist - egal, was passiert. Ich war nie alleine. Auch meine Freunde saßen stundenlang bei mir am Bett. Das war unglaublich."
... emotional schwierige Momente: "Es nützen jetzt keine Tränen. Ich muss jetzt gefordert werden. Weil nur so komme ich weiter. Ich war nie jemand, der viel geweint hat. Das bin ich. Das beschreibt mich. Ich bin jetzt auf zwei Rädern genau wie auf vier Rädern. Ich möchte das den Leuten zeigen, dass sich das nicht geändert hat - egal was passiert ist. Ich möchte unabhängig werden. Ich möchte lernen, mit dem Rollstuhl die Treppen herunterzufahren. Der Kampf zurück ins Leben ist härter als der Kampf um die Goldmedaille."
... die Hoffnung, jemals wieder laufen zu können: "Ich weiß, ich werde nie wieder selbständig laufen können. Vielleicht gibt die Wissenschaft irgendwann etwas her. Aber ich werde nicht mehr laufen können. Das ist ein Fakt."