Zabel-Schüler & Ullrich-Kumpel

Von Marcus Giebel
Drei, die bei der Tour hoch hinaus wollen (v.l.): Linus Gerdemann, Tony Martin und Fabian Wegmann
© Getty
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Der Offensivmann

Christian Knees (29)

Geburtsdatum: 5. März 1981 in Bonn

Fahrertyp: Rundfahrer

Aktuelles Team: Team Milram (seit 2006)

Früheres Team: 2004/2005 Team Wiesenhof

Größte Erfolge: ein Etappensieg bei der Tour de Gironde, Sieg bei Rund um Köln 2006, Gesamtsieg bei der Bayern-Rundfahrt 2008, Deutscher Straßen-Meister 2010

Bisherige Tour-Teilnahmen (4): 2006 (Platz 103), 2007 (Platz 47), 2008 (Platz 27), 2009 (Platz 21)

Knees kennt nur eine Richtung. Sein Motto: "Angriff ist die beste Verteidigung." So hat sich der gelernte Metallbauer bei der Tour 2009 zum zweitbesten Deutschen nach Andreas Klöden gemausert. Der Familienvater hat eine bemerkenswerte Wandlung hinter sich: War Knees früher ein Profi für Klassiker, gehört er mittlerweile zu den besten deutschen Rundfahrern. Vor dem Beginn seiner Profi-Karriere war er in der Sportfördergruppe der Bundeswehr.

Das sagt Holczer: "Knees hat schon gezeigt, dass er bei der Tour durchfahren kann - und das auf gutem Posten. Ich denke, er wird das Klassement im Auge behalten. Ansonsten ist er für Ausreißergruppen immer gut."

Der "Berg-König"

Sebastian Lang (30)

Geburtsdatum: 15. September 1979 in Sonneberg

Fahrertyp: Zeitfahrer

Aktuelles Team: Omega Pharma-Lotto (seit 2009, vorher Silence-Lotto)

Früheres Team: 2002 - 2008 Team Gerolsteiner

Größte Erfolge: Deutscher Zeitfahr-Meister 2006, Gesamtsieg bei der Drei-Länder-Tour 2006, Gewinn des Bergtrikots bei der Deutschland Tour 2006

Bisherige Tour-Teilnahmen (5): 2004 (Platz 78), 2005 (Platz 65), 2006 (Platz 65), 2008 (Platz 72), 2009 (Platz 76)

Lang stand vor zwei Jahren schon vor dem Karriereende. Nach den Dopingverstrickungen seiner Teamkollegen Stefan Schumacher und Bernhard Kohl wollte Seppel das Rad an den Nagel hängen. Doch er entschied sich anders. Wie schon in seiner Jugend - damals war Handball für ihn die Nummer eins. Lang ist beim Kampf gegen die Uhr immer für einen Sieg gut. Sein Traum - ein Etappensieg bei einer der großen Rundfahrten - ist aber noch nicht in Erfüllung gegangen. Vor zwei Jahren trug er drei Tage das Bergtrikot bei der Tour.

Das sagt Holczer: "Er wird sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellen müssen. Aber ich hoffe doch, dass seine Zeitfahrerqualitäten irgendwann mal wieder aufblitzen. Er ist in der Radsportsprache ein Leutnant - die rechte Hand, die sich jeder Kapitän wünscht. Genauso stark wie er ist, so loyal ist er auch."

Der Mann in Weiß

Tony Martin (25)

Geburtsdatum: 23. April 1985 in Cottbus

Fahrertyp: Rundfahrer

Aktuelles Team: Team HTC-Columbia (seit 2008)

Frühere Teams: 2005 Team Gerolsteiner (Stagiaire), 2006/2007 Thüringer Energie Team

Größte Erfolge: 3. Platz bei der Zeitfahr-WM 2009, zwei Etappensiege bei der Tour de Suisse, ein Etappensieg bei der Tour of California, Deutscher Zeitfahr-Meister 2010

Bisherige Tour-Teilnahmen (1): 2009 (Platz 36)

Martin war der Senkrechtstarter der Tour 2009. Zwölf Tage fuhr er im Weißen Trikot des besten Jugendfahrers durch Frankreich. In der DDR geboren, floh Regioni-Tony - so sein Spitzname - noch vor der Maueröffnung mit seinen Eltern in die Bundesrepublik. Als ausgebildeter Polizeimeister hat er eine klare Meinung zu den schwarzen Schafen unter den Berufskollegen: "Jeder Rennfahrer, der einmal des Dopings überführt wurde, ist bei mir unten durch." Zuletzt in Zeitfahren nahezu unschlagbar - auch bei der Tour?

Das sagt Holczer: "Seinen ersten Profisieg hat er bei Gerolsteiner gefeiert. Ein Riesentalent - gar keine Frage. Es ist interessant, wie er sich entwickelt hat seit dem Vorjahr. Auch wenn er es nicht zugibt, wird er das Weiße Trikot im Auge haben."

Kopfsteinflüsterer, Zabel-Schüler & Original-Gerolsteiner

Enfant Terrible, Uhrwerk & Cipollini-Double

Kunstradler, Ullrich-Kumpel & Madison-Champion

Treue Seele, Perpetuum Mobile & Motorrad-Freak