Christopher Froome gewinnt 7. Etappe

Von SPOX
Wiggins' Edelhelfer Chris Froome gewann vor Cadel Evans (M.) und seinem Kapitän
© Getty

Die erste Bergankuft der diesjährigen Tour de France hatte es in sich. Bradley Wiggins und Cadel Evans bestätigten ihre Favoritenstellung, Wiggins übernimmt das Gelbe Trikot von Fabian Cancellara. Den Tagessieg sicherte sich jedoch sein Helfer. Andreas Klöden kann am Berg nicht mithalten.

Cookie-Einstellungen

Bradley Wiggins ist am Ziel seiner Träume - zumindest vorerst. Der britische Tourfavorit und Kapitän vom Team Sky sicherte sich bei der ersten Bergankunft der diesjährigen Tour de France mit einem dritten Platz das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. "Davon habe ich als Kind geträumt. Das ist es, wofür wir so hart gearbeitet haben", erklärte ein erschöpfter, aber glücklicher Wiggins nach dem Rennen.

Hart gearbeitet hatte vor allem sein Team. Auf einer Strecke von 199 km von Tomblaine nach La Planche des Belles Filles in den Vogesen kontrollierte Sky die fast schon übliche Ausreißergruppe, die sich kurz nach dem Start davongemacht hatte und zwischendurch fast sechs Minuten Vorsprung herausfuhr.

Die sieben Ausreißer, darunter Chris Sörensen und Luis Leon Sanchzez, der auch zum kämpferischsten Fahrer der Etappe gewählt wurde, arbeiteten gut zusammen, büßten jedoch bei zwei Bergwertungen der dritten Kategorie Zeit ein und wurden von einem immer schneller werdenden Peloton fünf Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Dominantes Team Sky

Im Schlussanstieg sollte sich erstmals bei dieser Tour die Spreu vom Weizen trennen. 5,9 Kilometer bei durchschnittlich 8,5 Prozent Steigung waren zu bewältigen, darunter eine Rampe kurz vor dem Ziel, die den Fahrern mit 14 Prozent Steigung alles abverlangte.

Zu diesem Zeitpunkt waren aber viele der vermeintlichen Favoriten bereits distanziert: Wiggins dezimierte mit seinen Helfern Knees, Porte und Froome nach und nach das Feld, Sky erinnerte dabei an die dominanten Tage des US-Postal-Teams von Lance Armstrong. Auf den letzten Kilometern verloren unter anderem der Träger des Gelben Trikots, Fabian Cancellara, sowie Fränck Schleck und Andreas Klöden den Anschluss. Jürgen Van den Brouck und Alejandro Valwerde wurden zudem von technischen Defekten geplagt.

Die Etappe im Re-Live

Die letzten Meter machte eine fünfköpfige Spitzengruppe unter sich aus: Wiggins und Froome wurden von Titelverteidiger Cadel Evans (BMC), dem Esten Rein Taaramae und Nibali (Liquigas) flankiert. Kurz vor dem Ziel attackierte Evans, Taaramae und Nibali mussten abreißen lassen. Die stärksten Beine hatte dann aber überraschend Christopher Froome, der zwei Sekunden vor Evans und Wiggins ins Ziel kam. Froome übernahm damit auch das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers. Andreas Klöden verlor 2:19 Minuten auf Froome und war damit auch schwächer als seine Teamkollegen Fränk Schleck (1:09) und Fabian Cancellara (1:52).

Im Gesamtklassement führt nun Wiggins mit zehn Sekunden Vorsprung vor Evans, dahinter folgen Nibali und Taaramae. Morgen geht es wieder in die Berge, es stehen insgesamt sieben Bergwertungen an. Eine 16 km lange Abfahrt vor dem Ziel spricht allerdings gegen größere Umwälzungen in der Gesamtwertung. Das wird am Montag anders sein, denn dann folgt ein 41,5 km langes Einzelzeitfahren.

Sagan sprintet allen davon

Die Etappe stand immer noch im Zeichen des Massensturzes von gestern, der insgesamt elf Fahrer, darunter Giro-Sieger Ryder Hesjedal, Sprinter Oscar Freire und den Achten des letzten Jahres Tom Danielson, zur Aufgabe zwang. Damit gingen nur 182 Fahrer an den Start, die zu diesem frühen Zeitpunkt wenigsten seit 1998. Auch der zweifache Etappensieger Sprinter André Greipel war von Stürzen gezeichnet, konnte aber weitermachen.

Peter Sagan zieht im Grünen Trikot weiter einsam seine Kreise. Der Slowake gewann den Zwischensprint des Hauptfeldes überlegen vor Matthew Goss und baute seine Führung in der Wertung auf 32 Punkte aus. Viele hatten sich gefragt, ob die Überraschung der diesjährigen Tour auch am Berg würde mithalten können, Sagan hatte mit dem Ausgang der Etappe allerdings nichts zu tun.

Die 7. Etappe im Überblick